Erschienen in:
01.01.2014 | Leitthema
Medikamentöse Behandlungsansätze für infantile Hämangiome und lymphatische Malformationen
verfasst von:
Prof. Dr. J. Rössler, F. Braunschweiger, T. Schill
Erschienen in:
HNO
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Ausgabe 1/2014
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Zusammenfassung
Die Therapie vaskulärer Tumoren und Malformationen sollte interdisziplinär und entsprechend vorhandener Leitlinien durchgeführt werden. Infantile Hämangiome (IH) sind die häufigsten Gefäßtumoren und müssen in den meisten Fällen nicht behandelt werden. Ist die Lokalisation kompliziert oder droht ein Funktionsverlust, sollten kleine, lokalisierte IH einer Laser- oder Kryotherapie zugeführt werden. Ist die Ausdehnung diffus oder zeigt das IH ein sehr schnelles Wachstum, kann mit dem Betablocker Propranolol erfolgreich medikamentös therapiert werden. Der zugrunde liegende Mechanismus ist dabei noch nicht komplett bekannt. Aktuell ist diese Therapie noch als experimentell zu werten. Bei den Gefäßfehlbildungen scheinen Erkenntnisse aus molekularen Untersuchungen zur Gefäßentstehung Hinweise auf wirksame Therapien zu liefern. Lymphatische Malformationen (LM) werden jedoch weiterhin wenn möglich operiert oder sklerosiert. Es braucht noch mehr klinische Erfahrungen, ob z. B. der mTOR-Inhibitor Rapamycin tatsächlich einen Platz bei der Therapie von diffusen LM finden wird. Erste Fallberichte scheinen erfolgversprechend.