Erschienen in:
01.03.2014 | Schwerpunkt
Medikamentöse Rhythmuskontrolle bei Vorhofflimmern
verfasst von:
Prof. Dr. Bernd Nowak, Alexander Fürnkranz
Erschienen in:
Herzschrittmachertherapie + Elektrophysiologie
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Ausgabe 1/2014
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Zusammenfassung
Eine medikamentöse Rhythmuskontrolle von Vorhofflimmern wird entweder als Akut-therapie zur Konversion von neu aufgetretenem Vorhofflimmern oder zur Rhythmuskontrolle zum Erhalt des Sinusrhythmus bei paroxysmalem Vorhofflimmern eingesetzt. Die Wahl des jeweils geeigneten Antiarrhythmikums richtet sich nach dem Vorhandensein bzw. Fehlen einer strukturellen Herzerkrankung. Eine leitliniengerechte Antikoagulation muss beachtet werden. Für die Akut-therapie können Flecainid, Propafenon, Vernakalant oder Amiodaron eingesetzt werden. Häufig ist eine Kombination mit einem b-Blocker oder Verapamil zur Frequenzverlangsamung erforderlich. Bei der chronischen medikamentösen Rhythmuskontrolle können, je nach struktureller Herzerkrankung, Klasse-IC-Antiarrhythmika – Sotalol, Dronedaron oder Amiodaron – gegeben werden. Bei Patienten ohne strukturelle Herzerkrankung mit seltenem paroxysmalem Vorhofflimmern kann eine sog. Pill-in-the-pocket-Therapie durchgeführt werden, bei der die Patienten selbst eine Kardioversion durch die Einnahme von Flecainid oder Propafenon durchführen. Trotz der Überlegenheit der Katheterablation zum Erhalt des Sinusrhythmus, behält die medikamentöse Rhythmuskontrolle ihren Stellenwert, da sie schnell und einfach einsetzbar ist. Proarrhythmien müssen bei dieser Therapie immer beachtet und vermieden werden.