Erschienen in:
28.02.2022 | Originalarbeit
Metamorphosen – (un-)gewisse Gedanken zur Geschlechtsidentität
verfasst von:
Dr. rer. biol. hum., Dipl.-Psych. Harald Kamm
Erschienen in:
Forum der Psychoanalyse
|
Ausgabe 1/2022
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Zusammenfassung
Diese Arbeit untersucht das irritierende Bewusstwerden des kulturell bedingten Verhaftetseins der eigenen Wahrnehmungen von Geschlechtsdifferenz und -identität. Thematisiert werden die Verunsicherungen, persönlicher und auch theoretischer Art, wenn wir das Geschlechtliche nicht nur als biologisch naturgegeben wie noch bei Freud, sondern ebenso als sozial, kulturell und historisch konstruiert betrachten. Diese Irritationen und (Un-)Gewissheiten im Geschlechtlichen, die sich als Gewissheiten tarnen, zeigen sich in der psychoanalytischen Behandlung eines Transmannes und aktualisieren sich in der Gegenübertragung des Analytikers. Gender-Irritationen und (Un‑)Gewissheiten in sich halten zu können, wird als eine ebenso wichtige Aufgabe gesehen wie das Vermeiden eines Abrutschens in Pathologisierung und Normierung des Geschlechtlichen im Denken des behandelnden Psychoanalytikers und im psychoanalytischen Diskurs.