Erschienen in:
01.02.2015 | Übersichten
Metastasiertes Kolonkarzinom
Wann besteht keine Indikation zur primären Resektion?
verfasst von:
PD Dr. R. Kube, P. Mroczkowski
Erschienen in:
Die Chirurgie
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Ausgabe 2/2015
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Zusammenfassung
Die Festlegung eines optimalen Behandlungskonzeptes für Patienten mit Kolonkarzinomen bei gleichzeitig inkurabler Situation aufgrund einer simultanen Fernmetastasierung bleibt eine Herausforderung. Das gilt insbesondere dann, wenn der Primärtumor asymptomatisch ist. Die Datenlage zu Nutzen oder Patientengefährdung durch die Primärtumorresektion in dieser Konstellation ist begrenzt und uneinheitlich. Ein Überlebensvorteil der Resektion im Vergleich zur primären Chemotherapie konnte bisher nur in retrospektiven Analysen mit einem Bias zuungunsten der primären Chemotherapiegruppen aufgezeigt werden. Die wichtige Frage der Lebensqualität wird diesbezüglich gar nicht abgebildet. Es gibt zahlreiche Arbeitsgruppen und auch aktuelle Leitlinien, die mit plausiblen Argumenten eine primär palliativ systemische Chemotherapie, ggf. erweitert um die Gabe von Antikörpern, für diese Patientenklientel favorisieren. Die Ergebnisse der aktuell laufenden prospektiv randomisierten multizentrischen SYNCHRONUS-Studie werden uns helfen, unsere Entscheidungen bezüglich der Indikationsstellung zur Primärtumorresektion oder zur primären Chemotherapie auf eine objektive Basis zu stellen.