Erschienen in:
01.06.2015 | Originalien
Metastasiertes Nierenzellkarzinom
Bestimmung der Plasmaspiegel der Tyrosinkinaseinhibitoren Sunitinib, Sorafenib und Pazopanib
verfasst von:
Dr. C. Keil, L. Götze, P. Olbert, R. Hofmann, W.A. Nockher, A. Hegele
Erschienen in:
Die Urologie
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Ausgabe 6/2015
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Zusammenfassung
Hintergrund
In der Sequenztherapie des metastasierten Nierenzellkarzinoms (mNZK) wird u. a. die Gruppe der Tyrosinkinaseinhibitoren (TKI) eingesetzt. Diese Arbeit präsentiert eine Machbarkeitsstudie zur Bestimmung der Plasmaspiegel von Sunitinib, Sorafenib und Pazopanib mittels Tandemmassenspektrometrie im klinischen Alltag.
Methode
Das untersuchte Patientenkollektiv umfasste 23 Patienten, die aufgrund eines mNZK mit Sunitinib (n = 16), Sorafenib (n = 3) oder Pazopanib (n = 4) behandelt wurden. Untersuchungsmaterial waren 100 μl einer Plasmaprobe. Die Proben wurden mittels Flüssigchromatographie (LC) getrennt, die Plasmakonzentration der TKI dann mittels Tandemmassenspektrometrie (MS/MS) ermittelt.
Ergebnisse
Es waren Plasmaspiegel aller Substanzen messbar, die Ergebnisse waren reproduzierbar. Die Proben waren bei 4 °C 1 Woche lagerungsstabil. Die maximal nachgewiesenen Plasmaspiegel lagen bei 99 ng/ml (Sunitinib), 9,8 μg/ml (Sorafenib) und 63 μg/ml (Pazopanib). Spiegelschwankungen der TKI waren analog zu Dosisänderungen oder Behandlungspausen nachweisbar.
Schlussfolgerung
Die Messung der Plasmaspiegel von TKI mittels LC-MS/MS ist möglich. Zur Klärung der Frage, ob Schwellenwerte für Nebenwirkungen oder Therapieansprechen existieren und welchen Stellenwert und Nutzen dieses Verfahrens im klinischen Alltag haben kann, müssen weitere klinische Studien angeschlossen werden.