Erschienen in:
01.05.2015 | Leitthema
Mikrobiologische Diagnostik periprothetischer Gelenkinfektionen
verfasst von:
Dr. T. Holzmann, PD Dr. W. Schneider-Brachert
Erschienen in:
Die Orthopädie
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Ausgabe 5/2015
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Zusammenfassung
Hintergrund
Periprothetische Gelenkinfektionen sind seltene, aber schwerwiegende Komplikationen, die mit einem verlängerten Krankenhausaufenthalt und umfangreichen Revisionsoperationen einhergehen.
Thema
In diesem Artikel werden die wesentlichen Elemente einer schnellen und zuverlässigen mikrobiologischen Diagnostik vorgestellt. Jeder Verdacht auf eine Protheseninfektion erfordert eine gründliche Anamneseerhebung, eine körperliche Untersuchung sowie die Bestimmung der Blutsenkungsgeschwindigkeit, der Leukozytenzahl und des C-reaktiven Proteins. Es sollte in jedem Fall eine Gelenkpunktion mit Bestimmung der Leukozytenzahl und eine mikrobiologische Kultur angestrebt werden. In Abhängigkeit der klinischen Gesamtkonstellation sollte auch zusätzlich eine Blutkulturdiagnostik durchgeführt werden.
Ergebnisse
Der Goldstandard zur Sicherung der Diagnose ist eine adäquate operative Revision mit mindestens 5–6 Biopsien für mikrobiologische und histopathologische Untersuchungen. Negative Kulturergebnisse können durch eine vorherige
Antibiotikatherapie, geringe Keimzahlen aufgrund von Biofilmbildung, inadäquate Kulturmedien und zu lange Transportzeiten verursacht werden.
Schlussfolgerung
Zur Optimierung der antimikrobiellen Therapie sollte daher bei jedem negativen Kulturergebnis die Option auf die zusätzliche Durchführung molekularbiologischer Untersuchungsmethoden (PCR) geprüft werden.