Erschienen in:
18.03.2024 | Myasthenia gravis | Leitthema
Myasthenia gravis – Genderaspekte und Familienplanung
verfasst von:
PD Dr. Sarah Hoffmann, M.Sc., Prof. Dr. Stefan Verlohren, Dr. Meret Herdick
Erschienen in:
Der Nervenarzt
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Ausgabe 4/2024
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Zusammenfassung
Hintergrund
Bei der Myasthenia gravis (MG) gibt es Hinweise, dass geschlechtsspezifische Unterschiede Diagnostik, Therapie und den langfristigen Erkrankungsverlauf beeinflussen können. Bei Frauen erfolgt die Diagnosestellung häufig im gebärfähigen Alter.
Ziel der Arbeit
Geschlechtsspezifische Unterschiede bei MG und relevante Aspekte im klinischen Alltag werden dargestellt. Es werden aktuelle Studien zu Kinderwunsch, Schwangerschaft und Geburt bei MG beleuchtet und Therapieempfehlungen abgeleitet.
Material und Methoden
Narrativer Literaturreview.
Ergebnisse
Geschlechtsspezifische Unterschiede finden sich neben soziodemographischen Daten auch für klinische und paraklinische Faktoren wie Krankheitsschwere und Antikörperstatus. Mit wenigen Ausnahmen ist eine Schwangerschaft mit gutem maternalem und neonatalem Outcome möglich. Während der Schwangerschaft sowie peripartal sollten Kinder von MG-Patientinnen engmaschig monitoriert werden, um potenzielle Erkrankungen, die durch einen diaplazentaren Übertritt maternaler Antikörper hervorgerufen werden, frühzeitig zu erkennen und therapieren.
Schlussfolgerung
Geschlechtsspezifische Faktoren können den Erkrankungsverlauf der MG beeinflussen. Die adäquate ärztliche Beratung und multidisziplinäre Zusammenarbeit ist essenziell für MG-Patientinnen mit Kinderwunsch.