Erschienen in:
01.03.2016 | Originalien
„Narrow-band-imaging-assistierte“ Zystoskopie in der Blasentumornachsorge
Sind mehr Tumoren erkennbar?
verfasst von:
L. Hirner, E. Stagge, H. Rübben, M. Schenck, A. Eisenhardt
Erschienen in:
Die Urologie
|
Ausgabe 3/2016
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Hintergrund
„Narrow band imaging“ (NBI) stellt eine neue Methode der Urethrozystoskopie dar, bei der durch Einsatz von Filtern nur ein bestimmtes Lichtspektrum [415 nm (blau) und 540 nm (grün)] zur Detektion von Urothelkarzinomen verwendet wird. Das Ziel der vorliegenden Studie war es, den Einfluss des Einsatzes der NBI-Zystoskopie in der Nachsorge des nicht-muskelinvasiven Urothelkarzinoms zu untersuchen.
Methoden
In der Zeit zwischen August 2013 bis Juli 2014 wurden Patienten, die sich zur Nachsorgezystoskopie aufgrund eines nicht-muskelinvasiven Blasentumors in der Praxisklinik Urologie Rhein-Ruhr (PURR) in Mülheim vorstellten, prospektiv in 2 Gruppen untersucht. Die eine Gruppe wurde nach flexibler Weißlichtzystoskopie (WLE, „white light endoscopy“) einer zweiten WLE (n = 251) unterzogen, in der anderen Gruppe (n = 251) erfolgte nach der WLE eine NBI-Zystoskopie.
Ergebnisse
Die Erkennungsrate eines Rezidivs war in beiden Untersuchungsarmen vergleichbar (NBI: n = 68; 27,1 %; WLE: n = 70; 27,9 %). Durch NBI nach der WLE konnte bei 13 Patienten mehr Tumoren identifiziert werden (5,69 vs. 3,92). Bei 8 Patienten zeigte die NBI eine fehlende Vaskularisation in verdächtigen Arealen. Im Kontrollarm gab es 8 Fälle, in welchen in der sekundären WLE zusätzliche Tumoren identifiziert werden konnten (3,75 vs. 3,13).
Schlussfolgerung
Der zusätzliche Einsatz von NBI führt zu einer erhöhten Anzahl von detektierten Tumoren, wobei ein Teil dieser erhöhten Anzahl durch die Doppeluntersuchung erklärt werden kann. NBI kann in Einzelfällen durch den fehlenden Nachweis einer Vaskularisierung helfen, unnötige Resektionen zu vermeiden.