Erschienen in:
01.06.2007 | Leitthema
Naturheilkunde und Komplementärmedizin in der Tumortherapie
Gefahren, Aufklärungsbedarf und Qualitätssicherung
verfasst von:
Prof. Dr. K. Münstedt, D. Brüggmann, W.F. Jungi
Erschienen in:
Die Onkologie
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Ausgabe 6/2007
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Zusammenfassung
Wie auch immer man zu komplementären und alternativen Methoden (KAM) steht – ein onkologisch tätiger Arzt muss sich mit diesem Bereich auseinandersetzen. Bei fehlenden schulmedizinischen Therapieoptionen – aber manchmal auch trotz guter Heilungschancen durch schulmedizinische Methoden – äußern Patienten oft gegnüber dem betreuenden Arzt den Wunsch nach KAM. Die größte Gefahr besteht in der Ablehnung sinnvoller, auf schulmedizinischen Standards basierender Therapien zugunsten von alternativen Verfahren, wodurch echte Heilungschance für immer verpasst werden können. Bei komplementärer (ergänzender) Therapie werden ebenfalls gesundheitliche Gefahren beschrieben, von pathologischen Erhöhungen der Leberwerte über Beeinträchtigung des Wohlbefindens bis hin zu allergischen Reaktionen. Auch Interaktionen zwischen KAM-Methoden und konventionellen Methoden sind anzunehmen. Entsprechend ist die Erfassung der angewendeten Methoden, deren Bewertung und eine Aufklärung über möglichen Nutzen und Risiken von Bedeutung. Im Hinblick auf die Prävalenz und die Bedeutung von KAM sind auf diesem Gebiet Studien zu fordern.