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Erschienen in: Trauma und Berufskrankheit 2/2014

01.04.2014 | Übersichten

Nervenverletzungen an der Hand

Primäre und sekundäre Therapieverfahren

verfasst von: Dr. B. Bickert

Erschienen in: Trauma und Berufskrankheit | Sonderheft 2/2014

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Zusammenfassung

Hintergrund

Das Outcome nach Handverletzungen wird entscheidend davon beeinflusst, welche nervalen Strukturen beschädigt wurden.

Pathophysiologie

Bis zum heutigen Tag gibt es kein Therapieverfahren, mit welchem das distale Absterben durchtrennter Axone verhindert werden kann. Bei einer koaptierenden Nervennaht wird nur das Epineurium genäht, sodass die an der Verletzungsstelle aussprossenden Axone im distalen Nervenstumpf ihre Leitschienen zu den jeweiligen Endorganen finden. Muskelfasern können nur wieder eine recht gute Funktion zurückerlangen, wenn sie innerhalb von 6 Monaten vom aussprossenden Nerv erreicht werden. Nach spätestens 18 Monaten sind die motorischen Endplatten vollständig und irreversibel verkümmert.

Therapie

Die Überlegenheit der primären Versorgung, möglichst am Unfalltag, ist klar belegt. Wichtig ist, die koaptierende Nervennaht möglichst spannungsfrei zu halten, auch sollten die Nervenfaszikel nicht gestaucht, sondern eher mit einem geringen Abstand zu liegen kommen. Größere Defekte werden mit einem Nerveninterponat überbrückt. Bei weit proximalen Nervenverletzungen kann eine frühzeitige Nerventransposition Erfolg versprechend sein. Bei eher geringen Aussichten einer funktionellen Regeneration bietet die Umlagerung der Sehnen von Muskeln, die von unverletzten Nerven gesteuert werden, die Möglichkeit einer raschen funktionellen Wiederherstellung. Das hierfür notwenige Umlernen der Muskelfunktionen gelingt auch noch im hohen Lebensalter.
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Metadaten
Titel
Nervenverletzungen an der Hand
Primäre und sekundäre Therapieverfahren
verfasst von
Dr. B. Bickert
Publikationsdatum
01.04.2014
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Erschienen in
Trauma und Berufskrankheit / Ausgabe Sonderheft 2/2014
Print ISSN: 1436-6274
Elektronische ISSN: 1436-6282
DOI
https://doi.org/10.1007/s10039-013-2015-9

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