Erschienen in:
01.11.2014 | Leitthema
Neue Biomarker und Gene in der Prädiktion des Typ-2-Diabetes
verfasst von:
PD Dr. C. Herder, T. Illig
Erschienen in:
Die Diabetologie
|
Ausgabe 7/2014
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Hintergrund
Typ-2-Diabetes stellt eine multifaktorielle Erkrankung dar, die auf nichtgenetischen und genetischen Risikofaktoren beruht. Für Prädiktionsmodelle werden derzeit im Wesentlichen nichtgenetische Faktoren wie Patientenalter, Übergewicht/Adipositas oder Lebensstilfaktoren verwendet, was zu einer moderaten bis guten Vorhersage des persönlichen Diabetesrisikos führt.
Ziel der Arbeit
Es soll ein Update zu der Frage geliefert werden, inwiefern Genvarianten und Metaboliten als bislang am besten messbare Biomarker im Rahmen der neuen „omiks“-Technologien zur Verbesserung der Risikoprädiktion dienen können.
Ergebnisse
Seit 2008 hat sich aufgrund „Microarray“-basierter genomweiter Assoziationsstudien ein enormer Zuwachs an Informationen zur genetischen Architektur des Typ-2-Diabetes ergeben. Bislang erlauben diese neuen Erkenntnisse jedoch eher ein besseres Verständnis der Pathophysiologie, die zum Typ-2-Diabetes führt, während der prädiktive Wert der neuen genetischen Biomarker noch gering ist. In Metabolomikstudien werden hauptsächlich im Blut zirkulierende Metaboliten wie Aminosäuren und Lipide untersucht. Ihr prädiktiver Wert scheint höher zu sein als der von Genvarianten.
Schlussfolgerung
Weitere Studien, die die komplette Sequenzierung des menschlichen Genoms umfassen, werden in Zukunft helfen, die genetische Prädisposition für Typ-2-Diabetes besser zu erklären als bisher. Der nächste Schritt muss dann in der Integration der Daten aus omik-Studien (Genomik, Epigenomik, Transkriptomik, Proteomik, Metabolomik) bestehen, um neue pathogenetische Mechanismen zu charakterisieren und um Biomarkermuster zu identifizieren, die einen höheren prädiktiven Wert besitzen als die derzeit verfügbaren Genvarianten und Metaboliten.