Erschienen in:
01.08.2012 | Leitthema
Neue Kinasehemmer
verfasst von:
Prof. Dr. A. Rubbert-Roth
Erschienen in:
Zeitschrift für Rheumatologie
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Ausgabe 6/2012
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Zusammenfassung
Die Behandlung der rheumatoiden Arthritis (RA) hat sich in den letzten 15 Jahren drastisch verändert. Eine begrenzte Zahl konventioneller Basistherapeutika in Kombination mit nichtsteroidalen Antiphlogistika und Kortikosteroiden steht einer Reihe von Biologika gegenüber, die zunehmend eingesetzt werden. Wegen der hohen Kosten von Biologika sowie der Notwendigkeit der s.c.- oder i.v.-Gabe steigt derzeit das Interesse an neuen, potenten oralen Präparaten wie „small molecules“. Signalwege und Mechanismen der Signaltransduktion einer Entzündung sind detailliert beschrieben worden. Statt die Wirksamkeit eines proinflammatorischen Zytokins über die Antagonisierung seiner biologischen Wirkung durch einen Antikörper aufzuheben, treten die „small molecules“ mit den intrazellulären Signalwegen der Entzündungskaskade in Wechselwirkung. Zu den Enzymen, die entscheidend an der intrazellulären Signaltransduktion beteiligt sind, gehören intrazelluläre Kinasen. Kinasehemmer werden seit einigen Jahren erfolgreich zur Therapie verschiedener hämatologischer Malignome eingesetzt, z. B. Imatinib bei Patienten mit chronisch myeloischer Leukämie. Vor Kurzem wurde der JAK (Janus-Kinase)-Inhibitor Tofacitinib als potenzielle neue Therapieoption bei RA geprüft, seine Zulassung steht noch aus. Ein Überblick über die JAK-Inhibition wird an anderer Stelle gegeben. Andere Inhibitoren, z. B. der Syk („spleen tyrosine kinase“), MAPK (mitogen aktivierte Proteinkinase) und Btk (Bruton Tyrosinkinase), befinden sich derzeit in präklinischer bzw. klinischer Entwicklung.