Erschienen in:
01.04.2014 | Schwerpunkt
Neue Medikamente in der Onkologie
verfasst von:
Prof. Dr. N.P. Malek, M. Bitzer
Erschienen in:
Die Innere Medizin
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Ausgabe 4/2014
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Zusammenfassung
Hintergrund
Kennzeichnend für die onkologische Wirkstoffentwicklung der letzten Jahre sind die Abkehr von unspezifisch wirkenden Chemotherapien und die Fokussierung auf zielgerichtet wirkende Medikamente. Hierbei wird versucht, die im Tumor gestörten Signalwege zu beeinflussen, um eine maximale Wirkung bei gleichzeitig optimaler Verträglichkeit zu erreichen.
Ergebnisse
Neben den bereits gut etablierten therapeutischen Ansätzen zur Blockade von Wachstumssignalen und der Angiogenese sind weitere neue Zielstrukturen als Ansatzpunkte für innovative Therapien identifiziert worden. Hierzu zählt die Beeinflussung von Tumorstammzellen, die häufig zum Ausgangspunkt von Rezidiven werden, genauso wie die Beeinflussung wichtiger Signaltransduktionsmechanismen, z. B. die des c-MET-Signalwegs. Für Furore sorgen derzeit besonders neue Antikörper, die in der Lage sind Immun-Checkpoint-Mechanismen zu beeinflussen, wie sie beispielsweise durch das CTLA4-Molekül reguliert werden. Auch auf epigenetische Veränderungen im Tumor wirkende Substanzen sind derzeit Gegenstand vieler Studien, insbesondere im Zusammenhang mit der Überwindung von Resistenzen gegen etablierte Therapien. Schließlich erfährt auch die Therapie mit onkolytischen Viren derzeit eine Renaissance bei verschiedenen Tumoren.
Schlussfolgerung
Die bestehenden onkologischen Therapien werden in den nächsten Jahren um eine Reihe neuer Ansätze erweitert werden, die der Komplexität der Behandlung von Patienten mit malignen Erkrankungen besser gerecht werden sollten.