Erschienen in:
01.05.2014 | Schwerpunkt
Neue orale direkte Antikoagulanzien
Viele Vorteile, aber offene Fragen
verfasst von:
Prof. Dr. S. Haas, S. Schellong
Erschienen in:
Die Innere Medizin
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Ausgabe 5/2014
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Zusammenfassung
Das gesamte Feld der Antikoagulation ist seit einigen Jahren durch die Einführung der direkten oralen Antikoagulanzien in Bewegung geraten. Allen gemeinsam sind die stabile orale Bioverfügbarkeit, die im Vergleich zu Vitamin-K-Antagonisten kurze Halbwertszeit, die geringe Interaktion mit anderen Arzneimitteln und die fixe Dosierung ohne Laborkontrolle. Zwischen den einzelnen Präparaten gibt es aber Unterschiede in der Metabolisierung, der Beeinflussung der in der klinischen Routine gebräuchlichen Gerinnungsteste, der Möglichkeiten zur Bestimmung des jeweiligen Plasmaspiegels, und – von größter klinischer Bedeutung – der Dosierregime, der klinischen Evidenz und schließlich der Zulassung.
Die folgende Übersicht erläutert die pharmakologischen Eigenschaften, das klinische Indikationsspektrum, die verschiedenen Dosisregime, sowie ersten Erfahrungen aus dem praktischen Gebrauch. Jedes der vier Themen wird ergänzt durch eine Zusammenstellung und Diskussion noch offener Fragen. Die in Studien klar belegten Vorteile der direkten oralen Antikoagulanzien werden sich nur vollständig in die klinische Routine überführen lassen, wenn in strenger Befolgung der derzeit zugelassenen Indikations- und Dosiervorgaben kontrollierte Erfahrungen auf den noch offenen Feldern der Anwendung gemacht und mitgeteilt werden.