Erschienen in:
01.01.2013 | Originalien
Neues Punktionsinstrumentarium: Provox-Vega®-Punktionsset
Anwendung beim Einbringen einer Stimmprothese nach Laryngektomie
verfasst von:
PD Dr. K.J. Lorenz, F.M. Hilgers, H. Maier
Erschienen in:
HNO
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Ausgabe 1/2013
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Verwendung von Stimmprothesen gilt seit etwa 20 Jahren als Goldstandard in der Stimmrehabilitation nach totaler Laryngektomie. Die Versorgung erfolgt in der Regel als primäre Anlage im Rahmen der Laryngektomie oder als sekundäre Anlage im Intervall mit einem wiederverwendbaren Trokar oder starren Ösophagoskop, einem Führungsdraht und anatomischen Gefäßklemmen. Der Einsatz dieses Instrumentariums erfordert zum einen eine gewisse Übung, zum anderen kann es durch die Verwendung des Trokars und die nachfolgende Manipulation mit den Gefäßklemmen zu einer Traumatisierung des Gewebes im Bereich des Paries membranaceus bzw. zu Beschädigungen der Stimmprothese kommen. Wir stellen die Ergebnisse einer Phase-I/II-Studie bei Verwendung eines neuen atraumatischen Punktionssets zur primären und sekundären Stimmprothesenanlage vor.
Patienten und Methoden
Bei 21 Patienten erfolgte nach Aufklärung und Unterschrift die Verwendung des Provox-Vega®-Punktionssets im Rahmen der primären (16) oder sekundären (5) Stimmprothesenanlage. Bei allen Prozeduren wurde die Op. videodokumentiert und mittels eines Fragebogens Handhabung, Komplikationen und Op.-Erfolg erfasst.
Ergebnisse
Die durchschnittliche Op.-Dauer lag bei primären Stimmprothesenanlagen bei 83,5 (± 19,12) s, bei sekundären Anlagen bei 212,57 (± 93,03) s. Bei 19 Patienten konnte die Prothese problemlos eingebracht werden, bei 2 Patienten musste im Eingriff wegen eines verdickten Paries membranaceus auf eine längere Prothese gewechselt werden. Schwerwiegende Komplikationen wurden in keinem Fall beobachtet. Bei einem Patienten kam es im Rahmen der Sekundärpunktion zu einer diskreten Verletzung der Schleimhaut der Ösophagushinterwand.
Schlussfolgerung
Das Provox-Vega®-Punktionsset hat sich im Rahmen der Studie als sicheres Hilfsmittel zur Stimmprothesenanlage bewährt. Die Handhabung ist gegenüber anderen Systemen deutlich vereinfacht, eine Traumatisierung des Gewebes wird minimiert. In den meisten Fällen ist kein weiteres Instrumentarium notwendig.