Erschienen in:
01.11.2013 | Hauptreferate
Neuroendokrine Neoplasien der Bauchspeicheldrüse und des Gastrointestinaltrakts
Was leistet die Biopsie?
verfasst von:
Dr. F. Bergmann
Erschienen in:
Die Pathologie
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Sonderheft 2/2013
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Zusammenfassung
Neuroendokrine Neoplasien des Pankreas und des Gastrointestinaltrakts sind bzgl. Genese (sporadisch oder hereditär), Phänotyp einschließlich Hormonexpression, klinisch funktioneller Aktivität und v. a. dem Malignitätspotenzial heterogen. Die bioptische Diagnostik nimmt einen hohen Stellenwert bei der Planung des klinisch-therapeutischen Vorgehens ein und basiert im Wesentlichen auf der Tumordifferenzierung (organoides oder diffuses Wachstum) und dem proliferationsbasierten Grading. Letzteres wird anhand der Ki-67-Proliferations- oder der Mitoserate bestimmt und nimmt entscheidend Einfluss auf die aktuell gängige Klassifikation neuroendokriner Neoplasien als neuroendokrine Tumoren G1, neuroendokrine Tumoren G2 oder neuroendokrine Karzinome G3. Gelegentlich findet sich eine Mischdifferenzierung mit nichtneuroendokrinen Karzinomen. Die Marker Synaptophysin und Chromogranin A sind gut zur immunhistochemischen Befundsicherung neuroendokriner Neoplasien geeignet. Darüber hinaus können am Biopsiematerial immunhistochemisch therapeutische Marker wie der Somatostatinrezeptor-2A bestimmt werden sowie bei Bedarf Transkriptionsfaktoren oder Hormone zur Eingrenzung der primären Tumorlokalisation bei metastasierten Tumorleiden oder zur Klärung klinisch funktioneller Aktivität. Schließlich wird am Beispiel des Magens gezeigt, dass die bioptische Diagnostik auch beim Nachweis neuroendokriner Vorläuferläsionen von Nutzen ist und prognostische Signifikanz beinhaltet.