Erschienen in:
01.11.2009 | Leitthema
Nichtmedikamentöse und medikamentöse Therapie von Kiefer- und Gesichtsschmerzen
Was ist sinnvoll, was ist praktikabel?
verfasst von:
PD Dr. Dr. M. Daubländer
Erschienen in:
Die MKG-Chirurgie
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Ausgabe 4/2009
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Zusammenfassung
Suffizientes perioperatives Schmerzmanagement ist eine Grundforderung in der modernen MKG-Chirurgie. In der Regel kann durch nichtsteroidale Antiphlogistika (z. B. Ibuprofen, Diclofenac) und/oder nichtsaure antipyretische Analgetika (Paracetamol, Metamizol) eine adäquate Schmerzreduktion erreicht werden. Adjuvante Maßnahmen wie anxiolytische und sedierende Prämedikationen beeinflussen vor allem das Schmerzerleben und wirken so ebenfalls schmerzreduzierend. Hierzu zählt auch die präoperative Glukokortikoidgabe. Bei der Behandlung chronischer Kiefer- und Gesichtsschmerzen stehen primär die nichtmedikamentösen Verfahren wie Instruktion (biopsychosoziales Krankheitsmodell) und Edukation des Patienten (Eigentherapie) im Vordergrund. Okklusionsschienen, Physiotherapie, Entspannungsverfahren und Ausdauersport sind wesentliche Bausteine einer multimodalen Therapie, insbesondere bei myogenen Beschwerden (kraniomandibuläre Dysfunktion). Vor allem bei neuralgischen und neuropathischen Schmerzen ist meist auch eine medikamentöse Therapie erforderlich. Hierbei stehen trizyklische Antidepressiva und Antikonvulsiva an erster Stelle.