Erschienen in:
01.09.2015 | EKG | Schwerpunkt
Oberflächen-EKG-Charakteristika von rechts- und linksatrialem Vorhofflattern
verfasst von:
Prof. Thomas Rostock, Torsten Konrad, Sebastian Sonnenschein, Hanke Mollnau, Blanca Quesada Ocete, Karsten Bock, Raphael Spittler, Carola Huber, Cathrin Theis
Erschienen in:
Herzschrittmachertherapie + Elektrophysiologie
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Ausgabe 3/2015
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Zusammenfassung
Einleitung
Durch die zunehmende interventionelle Behandlung von linksseitigen atrialen Tachyarrhythmien mittels Katheterablation ist die Differenzialdiagnostik von atrialen Tachykardien durch Interpretation des Oberflächen-EKGs bedeutsamer geworden, insbesondere für die Planung der Katheterintervention.
Definition
Rechtsatriales typisches Vorhofflattern über den Isthmus breitet sich von inferior septal nach kranial aus und zeichnet sich daher durch negative sägezahnartige Flatterwellen aus, die in II, III und aVF zunächst langsam negativ abfallen und dann steil wieder ansteigen. Die Flatterfrequenz beträgt dabei meist 240–250/min. Dagegen finden sich bei rechtsatrialem Flattern im Uhrzeigersinn („clockwise“), bei Flattern um die V. cava inferior oder superior sowie um eine Narbe (z. B. nach Anschluss der Herz-Lungen-Maschine) positive oder biphasische Flatterwellenmorphologien (perikavaler Reentry). Linksatriales Vorhofflattern (z. B. um die Mitralklappe oder um die Pulmonalvenen) ist ausgesprochen heterogen, zeigt jedoch typischerweise eine positive Flatterwelle in V1, da der linke Vorhof im hinteren Mediastinum liegt.
Schlussfolgerung
Spezielle Kenntnisse der Flatterwellenmorphologie im Oberflächen-EKG vereinfachen die Planung und Durchführung der Ablationsstrategie.