Operation, interventionelle Behandlung oder konservative Therapie

Patienten mit akut symptomatischen mittel- und hochgradigen Stenosen der Arteria carotis interna sollten innerhalb von 2 Wochen operiert werden. Die Karotisendarteriektomie ist das effektivste Verfahren zur Schlaganfall-Sekundärprävention bei diesen Patienten. Aufgrund der signifikant höheren periprozeduralen Schlaganfallrate sollte die Stentangioplastie nur bei Patienten mit einem erhöhten Operations- bzw. Narkoserisiko sowie inoperablen Stenosen zum Einsatz kommen. Eine Operation oder interventionelle Behandlung von Patienten mit hochgradigen asymptomatischen Karotisstenosen ist nicht regelhaft indiziert. Fortschritte in der medikamentösen Behandlung der Arteriosklerose sowie eine verbesserte Kontrolle vaskulärer Risikofaktoren legen nahe, dass das Schlaganfallrisiko dieser Patienten heute deutlich niedriger als zum Zeitpunkt der Operationsstudien vor mehr als 10 Jahren liegt. Eine Re-Evaluation von Nutzen und Risiko einer Operation bzw. interventionellen Behandlung im Vergleich zu einer modernen Pharmakotherapie ist zu fordern, und erfolgt bereits im Rahmen der prospektiven und randomisierten SPACE-2-Studie. Aufgrund der hohen kardiovaskulären Komorbidität entscheidet eine optimale medikamentöse Behandlung über die Langzeitprognose von Patienten mit asymptomatischen Karotisstenosen.