Erschienen in:
01.07.2015 | Leitthema
Optische Kohärenztomographie
verfasst von:
PD Dr. T. von Braunmühl
Erschienen in:
Die Dermatologie
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Ausgabe 7/2015
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Zusammenfassung
Die optische Kohärenztomographie (OCT) wurde in den 1990er-Jahren zunächst als experimentelles Verfahren in der Dermatologie eingeführt und hat sich mittlerweile als hochauflösendes, nichtinvasives, schnelles Verfahren zur In-vivo-Beurteilung der Haut etabliert. Zahlreiche Studien konnten in den letzten Jahren den Einsatz der OCT bei verschiedenen dermatologischen Fragestellungen demonstrieren. Zur Hauptindikation in der täglichen Praxis hat sich die nichtinvasive Beurteilung von nichtmelanozytärem Hautkrebs wie aktinischen Keratosen und Basalzellkarzinomen entwickelt. Mithilfe der OCT können nicht selten Therapieentscheidungen getroffen werden, aber auch Therapiemonitoring und Verlaufskontrollen bei Anwendung nichtinvasiver Therapieoptionen wie topischen Immunmodulatoren oder photodynamischer Therapie sind mittels OCT möglich. Weitere potenzielle Einsatzgebiete sind inflammatorische, mikrobielle oder parasitäre Dermatosen wie der Nachweis von Skabies oder auch Onychomykose. In den letzten Jahren wurden hochauflösende OCT-Geräte entwickelt, die aufgrund der guten Auflösung auch die experimentelle Beurteilung von melanozytären Tumoren oder Demodex-Milben erlauben. Des Weiteren bieten mittlerweile einige kommerziell erhältliche OCT-Geräte zusätzlich zu den herkömmlichen vertikalen Schnittbildern auch die horizontale Bildebene („En-face-Modus“) in Echtzeit an. Im Vergleich zu anderen nichtinvasiven, bildgebenden Verfahren in der Dermatologie, wie z. B. der Sonographie und konfokalen Laserscanmikroskopie, nimmt die OCT in Bezug auf Auflösung und Eindringtiefe eine Mittelstellung ein.