Erschienen in:
01.02.2016 | Originalien
Orthopädisch-unfallchirurgische Versorgung bis 2050
Analyse des Inanspruchnahmeverhaltens bei relevanten Erkrankungen und Ableitung der Häufigkeit ärztlicher Leistungserbringer
verfasst von:
Dr. T. Petzold, E. Haase, MPH, Prof. Dr. med. F.U. Niethard, Prof. Dr. med. Prof. h. c. J. Schmitt, MPH
Erschienen in:
Die Orthopädie
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Ausgabe 2/2016
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Sicherstellung einer hochwertigen medizinischen Versorgung in Deutschland ist durch aktuelle und prognostizierte demografische Entwicklungen gefährdet.
Ziel der Arbeit
Ziel der Studie ist die Analyse des Inanspruchnahmeverhaltens bzgl. medizinischer Leistungen bei orthopädisch-unfallchirurgischen Erkrankungen und die Ableitung der Anzahl ärztlicher Leistungserbringer bis 2050.
Material und Methoden
Anhand der Daten des Forschungsdatenzentrums des Bundes und der Länder und des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (2008–2012) erfolgte die Analyse des Inanspruchnahmeverhaltens für vier ausgewählte häufige orthopädisch-unfallchirurgische Erkrankungsgruppen (Arthrose, Rückenschmerz, Osteoporose und Trauma). Als Grundlage der Prognose analysierten wir die derzeitige Versorgung (2012) anhand von GKV-Routinedaten. Mittels der Bevölkerungsprognose des Statistischen Bundesamtes wurde konsekutiv der Versorgungsbedarf bis 2050 prognostiziert und durch die Ärztestatistik der Bundesärztekammer die Anzahl notwendiger ärztlicher Leistungserbringer ermittelt.
Ergebnisse
Bis 2040 wird ein Anstieg an Arzt-Patienten-Kontakten für Arthrose, Osteoporose und Trauma prognostiziert. Von 2040–2050 sinkt dagegen die Inanspruchnahme medizinischer Leistungen bei allen analysierten Erkrankungen. Mit dem steigenden Inanspruchnahmeverhalten bis 2040 ist ein Anstieg an ärztlichen Leistungserbringern assoziiert.
Diskussion
Bis 2030 ist mit einem deutlichen Anstieg der Erkrankungslast orthopädisch-unfallchirurgischer Erkrankungen zu rechnen. 2050 wird ein dem Niveau von 2030 entsprechender Versorgungsbedarf bestehen. Eine umfassende Bedarfsanalyse und Planung ist erforderlich, um frühzeitig Versorgungsstrukturen und -prozesse für potenzielle Veränderungen der Inanspruchnahmestrukturen einrichten zu können.