Erschienen in:
26.01.2013 | CME Zahnärztliche Fortbildung
Ossäre Defekte im Rahmen der Implantatversorgung
Behandlungsmöglichkeiten
verfasst von:
Dr. M. Stangl, M. Stimmelmayr
Erschienen in:
Der Freie Zahnarzt
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Ausgabe 2/2013
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Zusammenfassung
Analog dem Anstieg der Zahl der Implantationen wachsen auch die Zahlen der Komplikationen und Misserfolge. Frühkomplikationen sind oftmals Folgen der chirurgischen Therapie. Hierbei handelt es sich um Knochendefekte und/oder Implantatverluste aufgrund einer intraoperativ induzierten bakteriellen Infektion oder auch einer möglichen Knochenschädigung, bedingt durch unsachgemäße Implantatbettaufbereitung. Hierzu zählen Infrakturen bei „Spreading“-Methoden, Hitzenekrosen aufgrund unzureichender Kühlung und/oder stumpfer Mehrwegbohrer. Neben diesen chirurgischen frühen Komplikationen kann langfristig als Spätkomplikation eine Periimplantitis zu ossären Defekten führen. Die bakteriell bedingte Periimplantitis beginnt mit einer Entzündung der periimplantären Mukosa (Mukositis), die reversibel ist, sich jedoch unbehandelt progressiv nach apikal auf den Knochen ausbreitet und schließlich in eine irreversible Periimplantitis münden kann. Risikofaktoren für periimplantäre Entzündungen sind schlechte Mundhygiene, Nikotinabusus sowie Art und Vorgeschichte der Parodontitis. Die initiale Therapie der Periimplantitis besteht darin, sowohl die Mundhygiene des Patienten durch Motivation und Instruktion zu verbessern als auch die periimplantären Entzündungen durch antiseptische Substanzen und lokale oder systemische Antibiose konservativ zu beseitigen. Bei ausgedehnterem Entzündungsbefall mit progressivem, periimplantärem Knochenabbau wird der Knochendefekt nach Entfernung des Granulationsgewebes im Rahmen eines chirurgischen Eingriffs nivelliert und das Implantat nach Implantatplastik desinfiziert (resektive Therapie), oder es wird versucht, verloren gegangenen Knochen wieder aufzubauen (regenerative Therapie). Begleitend oder im Vorfeld sollte ein Parodontitis(PA)-Status erhoben und eine eventuell vorhanden Parodontitis systematisch behandelt werden.