Erschienen in:
01.03.2016 | Leitthema
Palliative Care in der Lungentransplantation
verfasst von:
Dr. C. Schwarz
Erschienen in:
Zeitschrift für Pneumologie
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Ausgabe 2/2016
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die erste Lungentransplantation (LTx) wurde bereits 1963 von James Hardy durchgeführt. Nach nun mehr als 50 Jahren sind weltweit über 32.000 Lungentransplantationen erfolgt. Damit ist die LTx für selektionierte Patienten mit fortgeschrittener Lungenkrankheit im Endstadium ein anerkanntes Verfahren. Die häufigsten zu einer LTx führenden Krankheitsentitäten sind Lungenfibrose, zystische Fibrose (CF), pulmonalarterielle Hypertonie (PAH) und COPD.
Fragestellung
Transplantations- und Palliativmedizin haben auf den ersten Blick gegensätzliche Ansätze, nämlich kurativ versus palliativ. Es stellt sich daher die Frage, ob sich Palliative Care in ein Lungentransplantationsprogramm integrieren und ein Nutzen vor und nach LTx für den Patienten, die Angehörigen und die Behandelnden erzielen lässt.
Implementierung von Palliative Care in die Transplantationsmedizin
Durch den kurativen Ansatz bei der LTx sind palliativmedizinische Konzepte bisher nur selten etabliert. Ein systematisches Vorgehen zur Integration der Palliative Care in das Lungentransplantationsprogramm existiert bis heute nicht, da noch immer klar definierte Kriterien fehlen. Im Vordergrund der Konsultation des Palliativteams zur Unterstützung der Behandlung von lungentransplantierten Patienten stehen u. a. folgende Anforderungen: End-of-life-Diskussion, Unterstützung der Familie, Schmerz- und Symptommanagement, psychologische Themen und Planung der Versorgung.
Schlussfolgerung
Palliative Care lässt sich sinnvoll in die Transplantationsmedizin integrieren. Sie kann in den Phasen vor und nach LTx einen wichtigen Platz in der Versorgung der Patienten einnehmen und Maßnahmen zur Unterstützung des Patienten und der Angehörigen beisteuern.