Skip to main content
Erschienen in: Die Chirurgie 4/2022

07.03.2022 | Pankreatektomie | Leitthema

Mindestmengen aus der Sicht des universitären Versorgers

verfasst von: PD Dr. med. Christian Krautz, MHBA, Robert Grützmann

Erschienen in: Die Chirurgie | Ausgabe 4/2022

Einloggen, um Zugang zu erhalten

Zusammenfassung

Der Zusammenhang zwischen Durchführungshäufigkeit und Behandlungsqualität ist für bestimmte operative Eingriffe (z. B. Ösophagus- und Pankreasresektionen) wissenschaftlich ausreichend nachgewiesen. Internationale Erfahrungen zeigen, dass eine Zentralisierung der Patientenversorgung in diesen Bereichen zu einer Verbesserung der Ergebnisqualität führt. Mindestmengen können – sofern richtig durchgesetzt – Zentralisierungseffekte im Krankenhausmarkt induzieren. Die Überkapazitäten im deutschen Krankenhausmarkt und die teilweise schlechteren Ergebnisse im internationalen Vergleich (z. B. landesweite postoperative Krankenhaussterblichkeit nach Ösophagus- und Pankreasresektionen) rechtfertigen die aktuellen Änderungen der Mindestmengenregelung. Nichtdestotrotz müssen die noch offenen Fragen zu Mengen-Ergebnis-Beziehungen (z. B. additive Volumeneffekte assoziierter Organsysteme) durch wissenschaftliche Arbeiten beantwortet werden. Darüber hinaus muss die Sonderrolle der Universitätsmedizin im Gesundheitswesen auch eine besondere Beachtung in der Mindestmengenregelung finden, um den Stellenwert der Universitätskliniken in Wissenschaft, Lehre und Krankenversorgung nicht durch eine Mindestmengen-induzierte Selbstregulation des Krankenhausmarktes zu gefährden.
Literatur
1.
Zurück zum Zitat Robold T, Ried M, Neu R, Hofmann H‑S (2020) Mindestmengen in der chirurgischen Behandlung des Lungenkarzinoms: Ein Meinungsbild von in Deutschland aktiven Thoraxchirurgen zur Einführung einer Mindestmengenregelung für die chirurgische Therapie des Lungenkarzinoms. Chirurg 91(12):1053–1061CrossRef Robold T, Ried M, Neu R, Hofmann H‑S (2020) Mindestmengen in der chirurgischen Behandlung des Lungenkarzinoms: Ein Meinungsbild von in Deutschland aktiven Thoraxchirurgen zur Einführung einer Mindestmengenregelung für die chirurgische Therapie des Lungenkarzinoms. Chirurg 91(12):1053–1061CrossRef
3.
Zurück zum Zitat IQTIG – Institut für Qualitätssicherung und Transparenz im Gesundheitswesen (2020) Folgenabschätzungen zu Mindestmengen. https://www.iqtig.org. Zugegriffen: 17. Dezember 2021 IQTIG – Institut für Qualitätssicherung und Transparenz im Gesundheitswesen (2020) Folgenabschätzungen zu Mindestmengen. https://​www.​iqtig.​org. Zugegriffen: 17. Dezember 2021
4.
Zurück zum Zitat Birkmeyer JD, Siewers AE, Finlayson EVA, Stukel TA, Lucas FL, Batista I et al (2002) Hospital volume and surgical mortality in the United States. N Engl J Med 346(15):1128–1137CrossRef Birkmeyer JD, Siewers AE, Finlayson EVA, Stukel TA, Lucas FL, Batista I et al (2002) Hospital volume and surgical mortality in the United States. N Engl J Med 346(15):1128–1137CrossRef
7.
Zurück zum Zitat Krautz C, Nimptsch U, Weber GF, Mansky T, Grützmann R (2018) Effect of hospital volume on in-hospital morbidity and mortality following pancreatic surgery in Germany. Ann Surg 267(3):411–417CrossRef Krautz C, Nimptsch U, Weber GF, Mansky T, Grützmann R (2018) Effect of hospital volume on in-hospital morbidity and mortality following pancreatic surgery in Germany. Ann Surg 267(3):411–417CrossRef
9.
Zurück zum Zitat Krautz C, Gall C, Gefeller O, Nimptsch U, Mansky T, Brunner M et al (2020) In-hospital mortality and failure to rescue following hepatobiliary surgery in Germany—a nationwide analysis. BMC Surg 20(1):171CrossRef Krautz C, Gall C, Gefeller O, Nimptsch U, Mansky T, Brunner M et al (2020) In-hospital mortality and failure to rescue following hepatobiliary surgery in Germany—a nationwide analysis. BMC Surg 20(1):171CrossRef
10.
Zurück zum Zitat Ghaferi AA, Birkmeyer JD, Dimick JB (2009) Variation in hospital mortality associated with inpatient surgery. N Engl J Med 361(14):1368–1375CrossRef Ghaferi AA, Birkmeyer JD, Dimick JB (2009) Variation in hospital mortality associated with inpatient surgery. N Engl J Med 361(14):1368–1375CrossRef
11.
Zurück zum Zitat de Wilde RF, Besselink MGH, van der Tweel I, de Hingh IHJT, van Eijck CHJ, Dejong CHC et al (2012) Impact of nationwide centralization of pancreaticoduodenectomy on hospital mortality. Br J Surg 99(3):404–410CrossRef de Wilde RF, Besselink MGH, van der Tweel I, de Hingh IHJT, van Eijck CHJ, Dejong CHC et al (2012) Impact of nationwide centralization of pancreaticoduodenectomy on hospital mortality. Br J Surg 99(3):404–410CrossRef
12.
Zurück zum Zitat Sheetz KH, Dimick JB, Nathan H (2019) Centralization of high-risk cancer surgery within existing hospital systems. J Clin Oncol 37(34):3234–3242CrossRef Sheetz KH, Dimick JB, Nathan H (2019) Centralization of high-risk cancer surgery within existing hospital systems. J Clin Oncol 37(34):3234–3242CrossRef
13.
Zurück zum Zitat Krautz C, Denz A, Weber GF, Grützmann R (2017) Influence of hospital volume effects and minimum caseload requirements on quality of care in pancreatic surgery in Germany. Visc Med 33(2):131–134CrossRef Krautz C, Denz A, Weber GF, Grützmann R (2017) Influence of hospital volume effects and minimum caseload requirements on quality of care in pancreatic surgery in Germany. Visc Med 33(2):131–134CrossRef
14.
Zurück zum Zitat Nimptsch U, Peschke D, Mansky T (2017) Mindestmengen und Krankenhaussterblichkeit – Beobachtungsstudie mit deutschlandweiten Krankenhausabrechnungsdaten von 2006 bis 2013. Gesundheitswesen 79(10):823–834CrossRef Nimptsch U, Peschke D, Mansky T (2017) Mindestmengen und Krankenhaussterblichkeit – Beobachtungsstudie mit deutschlandweiten Krankenhausabrechnungsdaten von 2006 bis 2013. Gesundheitswesen 79(10):823–834CrossRef
16.
Zurück zum Zitat Dimick JB, Welch HG, Birkmeyer JD (2004) Surgical mortality as an indicator of hospital quality: the problem with small sample size. JAMA 292(7):847CrossRef Dimick JB, Welch HG, Birkmeyer JD (2004) Surgical mortality as an indicator of hospital quality: the problem with small sample size. JAMA 292(7):847CrossRef
17.
Zurück zum Zitat Mansky T, Nimptsch U, Grützmann R, Lorenz D (2017) Zentrenbildung in der Pankreas- und Ösophaguschirurgie. In: Krankenhaus-Report 2017. Schattauer, Stuttgart, S 95–106 Mansky T, Nimptsch U, Grützmann R, Lorenz D (2017) Zentrenbildung in der Pankreas- und Ösophaguschirurgie. In: Krankenhaus-Report 2017. Schattauer, Stuttgart, S 95–106
Metadaten
Titel
Mindestmengen aus der Sicht des universitären Versorgers
verfasst von
PD Dr. med. Christian Krautz, MHBA
Robert Grützmann
Publikationsdatum
07.03.2022
Verlag
Springer Medizin
Schlagwort
Pankreatektomie
Erschienen in
Die Chirurgie / Ausgabe 4/2022
Print ISSN: 2731-6971
Elektronische ISSN: 2731-698X
DOI
https://doi.org/10.1007/s00104-022-01604-z

Weitere Artikel der Ausgabe 4/2022

Die Chirurgie 4/2022 Zur Ausgabe

Klinische Studien

Klinische Studien

Häusliche Gewalt in der orthopädischen Notaufnahme oft nicht erkannt

28.05.2024 Häusliche Gewalt Nachrichten

In der Notaufnahme wird die Chance, Opfer von häuslicher Gewalt zu identifizieren, von Orthopäden und Orthopädinnen offenbar zu wenig genutzt. Darauf deuten die Ergebnisse einer Fragebogenstudie an der Sahlgrenska-Universität in Schweden hin.

Fehlerkultur in der Medizin – Offenheit zählt!

28.05.2024 Fehlerkultur Podcast

Darüber reden und aus Fehlern lernen, sollte das Motto in der Medizin lauten. Und zwar nicht nur im Sinne der Patientensicherheit. Eine negative Fehlerkultur kann auch die Behandelnden ernsthaft krank machen, warnt Prof. Dr. Reinhard Strametz. Ein Plädoyer und ein Leitfaden für den offenen Umgang mit kritischen Ereignissen in Medizin und Pflege.

Mehr Frauen im OP – weniger postoperative Komplikationen

21.05.2024 Allgemeine Chirurgie Nachrichten

Ein Frauenanteil von mindestens einem Drittel im ärztlichen Op.-Team war in einer großen retrospektiven Studie aus Kanada mit einer signifikanten Reduktion der postoperativen Morbidität assoziiert.

TAVI versus Klappenchirurgie: Neue Vergleichsstudie sorgt für Erstaunen

21.05.2024 TAVI Nachrichten

Bei schwerer Aortenstenose und obstruktiver KHK empfehlen die Leitlinien derzeit eine chirurgische Kombi-Behandlung aus Klappenersatz plus Bypass-OP. Diese Empfehlung wird allerdings jetzt durch eine aktuelle Studie infrage gestellt – mit überraschender Deutlichkeit.

Update Chirurgie

Bestellen Sie unseren Fach-Newsletter und bleiben Sie gut informiert.

S3-Leitlinie „Diagnostik und Therapie des Karpaltunnelsyndroms“

Karpaltunnelsyndrom BDC Leitlinien Webinare
CME: 2 Punkte

Das Karpaltunnelsyndrom ist die häufigste Kompressionsneuropathie peripherer Nerven. Obwohl die Anamnese mit dem nächtlichen Einschlafen der Hand (Brachialgia parästhetica nocturna) sehr typisch ist, ist eine klinisch-neurologische Untersuchung und Elektroneurografie in manchen Fällen auch eine Neurosonografie erforderlich. Im Anfangsstadium sind konservative Maßnahmen (Handgelenksschiene, Ergotherapie) empfehlenswert. Bei nicht Ansprechen der konservativen Therapie oder Auftreten von neurologischen Ausfällen ist eine Dekompression des N. medianus am Karpaltunnel indiziert.

Prof. Dr. med. Gregor Antoniadis
Berufsverband der Deutschen Chirurgie e.V.

S2e-Leitlinie „Distale Radiusfraktur“

Radiusfraktur BDC Leitlinien Webinare
CME: 2 Punkte

Das Webinar beschäftigt sich mit Fragen und Antworten zu Diagnostik und Klassifikation sowie Möglichkeiten des Ausschlusses von Zusatzverletzungen. Die Referenten erläutern, welche Frakturen konservativ behandelt werden können und wie. Das Webinar beantwortet die Frage nach aktuellen operativen Therapiekonzepten: Welcher Zugang, welches Osteosynthesematerial? Auf was muss bei der Nachbehandlung der distalen Radiusfraktur geachtet werden?

PD Dr. med. Oliver Pieske
Dr. med. Benjamin Meyknecht
Berufsverband der Deutschen Chirurgie e.V.

S1-Leitlinie „Empfehlungen zur Therapie der akuten Appendizitis bei Erwachsenen“

Appendizitis BDC Leitlinien Webinare
CME: 2 Punkte

Inhalte des Webinars zur S1-Leitlinie „Empfehlungen zur Therapie der akuten Appendizitis bei Erwachsenen“ sind die Darstellung des Projektes und des Erstellungswegs zur S1-Leitlinie, die Erläuterung der klinischen Relevanz der Klassifikation EAES 2015, die wissenschaftliche Begründung der wichtigsten Empfehlungen und die Darstellung stadiengerechter Therapieoptionen.

Dr. med. Mihailo Andric
Berufsverband der Deutschen Chirurgie e.V.