Erschienen in:
01.04.2008 | Übersichten
Pathophysiologie der Bandscheibendegeneration
Literaturübersicht – Teil 2
verfasst von:
Dr. R. Schürer
Erschienen in:
Manuelle Medizin
|
Ausgabe 2/2008
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Zusammenfassung
Die Bandscheiben altern schneller als fast jedes andere Gewebe, da ihre Ernährung in einem avaskulären Gewebe behindert ist [
25,
96,
83]. Die maßgeblichste strukturelle Veränderung, die im Degenerationsprozess abläuft, ist die Abnahme von Wassergehalt und osmotischem Druck, vor allem im Nucleus pulposus und im inneren Teil des Anulus fibrosus [
95,
25,
57], sowie die Abnutzung der Matrix [
46]. Der abnehmende osmotische Druck in alternden Bandscheiben verstärkt die Öffnung existierender Risse trotz der Abnahme der Scherkräfte im Anulus [
112]. Fibröse Veränderungen des Nukleus, Desorganisation des Anulus sowie Veränderungen des Wirbelkörpers und der Endplatten geschehen vor allem im 5.–7. Lebensjahrzehnt. Diese Veränderungen sind in den unteren Bandscheiben stärker ausgeprägt als in den oberen und gehen der Formierung von Rissen und Spalten voraus. Der zeitliche Ablauf weist auf eine strenge Korrelation von Spalt- und Rissbildungen hin, die in der ersten Dekade im Nukleus beginnen, während Randläsionen unabhängig davon entstehen und deutlich später eintreten [
51].