Erschienen in:
01.01.2016 | Leitthema
Pathophysiologie der Peritonitis
verfasst von:
Dr. K. Beyer, Dr. P. Menges, Dr. W. Keßler, Prof. Dr. C.-D. Heidecke
Erschienen in:
Die Chirurgie
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Ausgabe 1/2016
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Zusammenfassung
Die Peritonitis mit konsekutiver Sepsis weist trotz intensiver wissenschaftlicher Bemühungen weiterhin eine sehr hohe Mortalität auf. Erste Effektorzellen in der Peritonitis sind die ortsansässigen Zellen des Peritoneums bestehend aus Mesothelzellen, Mastzellen, Makrophagen und Lymphozyten. Durch Sekretion von Chemokinen kommt es zu einem Influx von zuerst Neutrophilen und dann Monozyten. Letztere können zu inflammatorischen Makrophagen differenzieren. Die ungerichtete Aktivität neutrophiler Granulozyten wird durch die Induktion von Apoptoseprogrammen begrenzt. Durch Übertritt von Zytokinen, Bakterien und mikrobiellen Produkten in die Zirkulation kommt es zu einer systemischen Reaktion im Sinne eines „systemic inflammatory response syndrome“ (SIRS) bzw. einer Sepsis. Diese lässt sich als eine zeitlich parallele Entgleisung inflammatorischer und auch antiinflammatorischer Prozesse begreifen und führt zu einer ausgedehnten Apoptose von Lymphozyten. Die Präsentation apoptotischer Zellen führt zu einer starken Immunsuppression. Aufgrund des Nebeneinanders von Hyperinflammation und Immunsuppression ist für die Entwicklung von Immuntherapien zur Behandlung der Sepsis die exakte Kenntnis des aktuellen Immunstatus des Patienten notwendig.