Skip to main content
Erschienen in: Notfall +  Rettungsmedizin 3/2015

01.05.2015 | Originalien

Patientensicherheit im hessischen Rettungsdienst

Einsichten in das mittlere Management der Leistungserbringer

verfasst von: M. Zimmer, R. Waßmer, D. Oberndörfer, V. Wilken, L. Latasch, W. Schier, C. Byhahn

Erschienen in: Notfall + Rettungsmedizin | Ausgabe 3/2015

Einloggen, um Zugang zu erhalten

Zusammenfassung

Hintergrund

Verschiedene Publikationen beleuchteten bereits die Themen Patientensicherheit, Kommunikation und Fehlermanagement in Hinblick auf den einzelnen Rettungsassistenten. Doch welche Ansichten in Bezug auf diese Bereiche herrschen im mittleren Management der Leistungserbringer im hessischen Rettungsdienst vor?

Methoden

19 von 55 angeschriebenen Leistungserbringern in Hessen nahmen an einer anonymen Umfrage teil.

Ergebnisse

Die Teilnehmer beschäftigten zusammen 1285 Mitarbeiter. 66,7 % der Unternehmen schätzen die Bedeutung der Patientensicherheit für sie selbst als sehr hoch ein. Fast jedes Unternehmensleitbild umfasst die Patientensicherheit. Ein Unternehmen verwendet ein Critical Incident Reporting System. 88,9 % besaßen Standard Operation Procedures. 83,3 % denken, dass Patzer, Fehler oder unsichere Handlungen ihrer Mitarbeiter keine Folge organisatorischer Probleme sein können. 70,6 % gehen davon aus, dass ihre Mitarbeiter ein gemeinsames mentales Modell der Patientenversorgung haben. 94,4 % glauben, dass sich die Rettungsassistenten bei der Stellung der Verdachtsdiagnose absprechen. Ein Unterricht, der mehr Patientensicherheit bewirken soll, darf für 73,6 % solange dauern, wie es die Didaktik verlangt. Ein Unterricht für ein besseres Kommunikationsverhalten darf hingegen nur für 47,4 % der Befragten solange dauern, wie es die Didaktik verlangt.

Schlussfolgerungen

Das mittlere Management im Rettungsdienst verfügt über unterschiedlich tiefe Kenntnisse in Bezug auf Fehler und besitzt einen weiteren Informationsbedarf über die Themen Patientensicherheit, Fehlermanagement und Kommunikation. Die bestehenden Ansätze sollten gemeinsam mit den Leistungserbringern, den Trägern des Rettungsdienstes und dem Land Hessen aufgegriffen und intensiviert werden.
Literatur
1.
Zurück zum Zitat Wille E, Scriba PC, Fischer GC et al (2003) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Gutachten 2003 des Sachverständigenrates für die Konzertierte Aktion im Gesundheitswesen. Finanzierung, Nutzerorientierung und Qualität. Band II, Qualität und Versorgungsstrukturen, Drucksache 15/530 Wille E, Scriba PC, Fischer GC et al (2003) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Gutachten 2003 des Sachverständigenrates für die Konzertierte Aktion im Gesundheitswesen. Finanzierung, Nutzerorientierung und Qualität. Band II, Qualität und Versorgungsstrukturen, Drucksache 15/530
2.
Zurück zum Zitat Gaba D (2000) Structural and organisational issues in patient safety: a comparison of health care to other high-hazard industries. Calif Manag Rev 43:83–102CrossRef Gaba D (2000) Structural and organisational issues in patient safety: a comparison of health care to other high-hazard industries. Calif Manag Rev 43:83–102CrossRef
3.
Zurück zum Zitat Reason J (1990) Human error: Cambridge University Press, Cambridge Reason J (1990) Human error: Cambridge University Press, Cambridge
4.
Zurück zum Zitat Hessisches Rettungsdienstgesetz (HRDG) vom 16. Dezember 2010, geändert durch Artikel 69 des Gesetzes vom 13. Dezember 2012 Hessisches Rettungsdienstgesetz (HRDG) vom 16. Dezember 2010, geändert durch Artikel 69 des Gesetzes vom 13. Dezember 2012
5.
Zurück zum Zitat Wöhe G (1996) Einführung in die Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, 19. Aufl. Verlag Franz Vahlen GmbH, München Wöhe G (1996) Einführung in die Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, 19. Aufl. Verlag Franz Vahlen GmbH, München
6.
Zurück zum Zitat Pierre S, Hofinger G, Buerschaper C (2005) Notfallmanagement. Human Factors in der Akutmedizin. Springer Medizin, Heidelberg Pierre S, Hofinger G, Buerschaper C (2005) Notfallmanagement. Human Factors in der Akutmedizin. Springer Medizin, Heidelberg
7.
Zurück zum Zitat Rettungsdienstplan des Landes Hessen 2011 Rettungsdienstplan des Landes Hessen 2011
8.
Zurück zum Zitat Verordnung zur Durchführung des Hessischen Rettungsdienstgesetzes vom 3. Januar 2011 Verordnung zur Durchführung des Hessischen Rettungsdienstgesetzes vom 3. Januar 2011
9.
Zurück zum Zitat Ziv A, Wolpe PR, Small SD et al (2003) Simulation-based medical education: an ethical imperativ. Academic Medicine 78:783–788CrossRefPubMed Ziv A, Wolpe PR, Small SD et al (2003) Simulation-based medical education: an ethical imperativ. Academic Medicine 78:783–788CrossRefPubMed
10.
Zurück zum Zitat Zimmer M, Wassmer R, Latasch L et al (2010) Initiation of risk management: incidence of failures in simulated emergency medical service scenarios. Resuscitation 81:882–886CrossRefPubMed Zimmer M, Wassmer R, Latasch L et al (2010) Initiation of risk management: incidence of failures in simulated emergency medical service scenarios. Resuscitation 81:882–886CrossRefPubMed
11.
Zurück zum Zitat Zimmer M, Wassmer R, Oberndörfer D et al (2014) Patientensicherheit aus Sicht der Rettungsassistenten: Erfahrungen, Erwartungen und Selbstverständnis. Notfall Rettungsmed 17:17–20CrossRef Zimmer M, Wassmer R, Oberndörfer D et al (2014) Patientensicherheit aus Sicht der Rettungsassistenten: Erfahrungen, Erwartungen und Selbstverständnis. Notfall Rettungsmed 17:17–20CrossRef
Metadaten
Titel
Patientensicherheit im hessischen Rettungsdienst
Einsichten in das mittlere Management der Leistungserbringer
verfasst von
M. Zimmer
R. Waßmer
D. Oberndörfer
V. Wilken
L. Latasch
W. Schier
C. Byhahn
Publikationsdatum
01.05.2015
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Erschienen in
Notfall + Rettungsmedizin / Ausgabe 3/2015
Print ISSN: 1434-6222
Elektronische ISSN: 1436-0578
DOI
https://doi.org/10.1007/s10049-015-1986-4

Weitere Artikel der Ausgabe 3/2015

Notfall +  Rettungsmedizin 3/2015 Zur Ausgabe

Darf man die Behandlung eines Neonazis ablehnen?

08.05.2024 Gesellschaft Nachrichten

In einer Leseranfrage in der Zeitschrift Journal of the American Academy of Dermatology möchte ein anonymer Dermatologe bzw. eine anonyme Dermatologin wissen, ob er oder sie einen Patienten behandeln muss, der eine rassistische Tätowierung trägt.

Ein Drittel der jungen Ärztinnen und Ärzte erwägt abzuwandern

07.05.2024 Klinik aktuell Nachrichten

Extreme Arbeitsverdichtung und kaum Supervision: Dr. Andrea Martini, Sprecherin des Bündnisses Junge Ärztinnen und Ärzte (BJÄ) über den Frust des ärztlichen Nachwuchses und die Vorteile des Rucksack-Modells.

Häufigste Gründe für Brustschmerzen bei Kindern

06.05.2024 Pädiatrische Diagnostik Nachrichten

Akute Brustschmerzen sind ein Alarmsymptom par exellence, schließlich sind manche Auslöser lebensbedrohlich. Auch Kinder klagen oft über Schmerzen in der Brust. Ein Studienteam ist den Ursachen nachgegangen.

Aquatherapie bei Fibromyalgie wirksamer als Trockenübungen

03.05.2024 Fibromyalgiesyndrom Nachrichten

Bewegungs-, Dehnungs- und Entspannungsübungen im Wasser lindern die Beschwerden von Patientinnen mit Fibromyalgie besser als das Üben auf trockenem Land. Das geht aus einer spanisch-brasilianischen Vergleichsstudie hervor.

Update AINS

Bestellen Sie unseren Fach-Newsletter und bleiben Sie gut informiert.