Erschienen in:
01.07.2014 | Leitthema
Pelvine Lymphadenektomie
Komplikationsmanagement
verfasst von:
Prof. Dr. D. Weckermann
Erschienen in:
Die Urologie
|
Ausgabe 7/2014
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Zusammenfassung
Die ausgedehnte pelvine Lymphadenektomie liefert exakte Angaben zum Lymphknotenstatus und verbessert darüber hinaus möglicherweise den Krankheitsverlauf. Diesen Vorteilen stehen mögliche peri- und postoperative Komplikationen gegenüber. Bei intraoperativer Läsion des N. obturatorius sollte eine mikrochirurgische epineurale Nervennaht erfolgen. Postoperativ sollte der Patient aufgeklärt, neurologisch vorgestellt und krankengymnastisch behandelt werden.
Die häufigste postoperative Komplikation ist die (symptomatische) Lymphozele. Sie tritt häufiger nach einem extraperitonealen Eingriff auf. Sorgfältige Präparation der Lymphknoten mit Klippung der Lymphbahnen, Aussparen der lateralen Wand der A. iliaca externa bei der Lymphknotendissektion, ausreichend lange postoperative Drainage und Applikation von niedermolekularem Heparin in den Oberarm können das Risiko für eine postoperative Lymphozele reduzieren.
Die Instillation sklerosierender Medikamente und eine längere Drainage führen in der Regel zu einem Sistieren der Lymphsekretion. Ist dies nicht der Fall, kann die laparoskopische Fensterung mit hoher Erfolgsrate die Lymphozele sanieren. Wichtig sind regelmäßige Ultraschallkontrollen im postoperativen Verlauf, um Lymphozelen rechtzeitig zu erkennen und zu behandeln.