Erschienen in:
01.02.2015 | Übersichten
Perkutane Tibialisnervenstimulation zur Behandlung der Stuhlinkontinenz
verfasst von:
Dr. K. Wolff, C. Gingert
Erschienen in:
coloproctology
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Ausgabe 1/2015
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die perkutane Tibialisnervenstimulation (pTNS) wird in den letzen Jahren zunehmend zur Behandlung der Stuhlinkontinenz eingesetzt. Die Evidenz ist aktuell noch begrenzt aufgrund kleiner Patientenzahlen, wenigen Studien und verschiedener Therapieschemata.
Ziel
Das Ziel dieses Artikels war es, die Effektivität der pTNS anhand der aktuell zur Verfügung stehenden Literatur zu untersuchen.
Methode
Bei der pTNS wird eine kleine Nadel im Bereich des Malleolus medialis in der Nähe des N. tibialis platziert, die elektrische Stimulation erfolgt über die Nadel. Bei der transkutanen Stimulation wird in gleicher Weise über Klebeelektroden stimuliert. In den letzten 4 Jahren sind 4 Reviews (2 systematische Reviews) publiziert worden, welche die Ergebnisse von bis zu 13 Studiengruppen beleuchten.
Ergebnisse
In allen Studien wurde über eine Verbesserung der Stuhlinkontinenz berichtet. Die Indikationen, Therapieregime variieren stark, aber es konnten Erfolgsraten von 30–83% erreicht werden. Zusätzlich konnte eine Verbesserung des Cleveland Clinic Incontinence Score und eine Abnahme der Inkontinenzepisoden beschrieben werden.
Diskussion
Die pTNS ist ein minimal-invasives und effektives Verfahren zur Behandlung der Stuhlinkontinenz. Ein Vergleich der bisher der veröffentlichten Studien ist schwierig aufgrund der unterschiedlichen Therapieregime (Dauer, Patientenevaluation etc.) und der angewandten Technik. Weitere Studien, insbesondere über den Langzeitverlauf und multizentrische placebokontrollierte Studien, sind erforderlich, um neue Ergebnisse zu liefern und die erfolgversprechenden Daten zu bestätigen.