Erschienen in:
01.05.2014 | Leitthema
Pharmakogene Osteoporose jenseits von Kortison
Protonenpumpenhemmer, Glitazone, Diuretika
verfasst von:
Prof. Dr. Dr. P.H. Kann, M.A, P. Hadji, R.S. Bergmann
Erschienen in:
Zeitschrift für Rheumatologie
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Ausgabe 4/2014
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Zusammenfassung
Hintergrund
Es gibt eine Reihe von Arzneimitteln, die eine Osteoporose verursachen oder ihre Entstehung zumindest begünstigen. So ist eine Wirkung von Hormonen und antihormonell wirksamen Arzneimitteln wie Glukokortikoiden und Aromatasehemmer auf die Entstehung von Osteoporose bekannt. Neben diesen haben auch Protonenpumpenhemmer, Glitazone und Diuretika Einfluss auf die Osteoporoseentstehung.
Material und Methoden
Es wurden die aktuellen Studien zu den Zusammenhängen zwischen Protonenpumpenhemmer, Glitazonen und Diuretika und der Entstehung von Osteoporose ausgewertet und zusammengestellt.
Ergebnis
Protonenpumpenhemmer und Glitazone steigern das Risiko für osteoporotische Frakturen. Der Gebrauch von Schleifendiuretika steigert das Frakturrisiko wahrscheinlich nur diskret, während Thiazide die Frakturwahrscheinlich in klinisch relevantem Umfang reduzieren können.
Schlussfolgerung
PPI sollten nicht unkritisch und nur so lange wie nötig verordnet werden. Ein Ausweichen auf die bezüglich der Reduktion der Säuresekretion schwächer wirksamen H2-Antagonisten sollte, wenn möglich, erwogen werden. Da die langfristige Einnahme von Thiaziden mit einer klinisch relevanten Reduktion des Frakturrisikos vergesellschaftet ist und sie preiswert und gut verträglich sind, ist im Rahmen differenzialdiagnostischer Erwägungen im entsprechenden klinischen Kontext eine Verordnung durchaus zu empfehlen. Einzig das kurzfristig erhöhte Sturzrisiko unmittelbar nach Beginn einer Diuretikatherapie ist zu beachten.