Erschienen in:
01.07.2014 | Leitthema
Pharmakologisches Update gynäkologische Endokrinologie, Reproduktionsmedizin und Kontrazeption
verfasst von:
Prof. Dr. T. Strowitzki, G. Griesinger, T. Rabe
Erschienen in:
Die Gynäkologie
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Ausgabe 7/2014
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Zusammenfassung
Hintergrund
Im Bereich der gynäkologischen Endokrinologie, der Reproduktionsmedizin und der hormonalen Kontrazeption sind viele Neuentwicklungen eingeführt worden, die zu einer Neubewertung gegenwärtiger Therapiestandards führen.
Ziel der Arbeit
Vorgestellt werden aktuelle medikamentöse Therapieformen in der Hormontherapie im Klimakterium, der Endometriose, der Myombehandlung, in der Reproduktionsmedizin und der hormonalen Kontrazeption.
Material und Methoden
Die Übersicht basiert auf einer Recherche in einschlägigen Suchmaschinen, z. B. Pubmed, Auswertung von EMA(European Medicines Agency)-Daten und Fachinformationen.
Ergebnisse
Zur Behandlung des Klimakteriums sind insbesondere in den USA östrogenfreie Pharmaka wie SERM (selektive Östrogenrezeptormodulatoren) bereits zugelassen, ebenso SSRI (selektive Serotoninwiederaufnahmeinhibitoren) bei klimakterischen Beschwerden. Ulipristal für die Myomtherapie hat die Indikation für eine operative Intervention verschoben, Dienogest zur hormonellen Behandlung der Endometriose ist bezüglich Schmerzreduktion äquivalent zu GnRH-Analoga. Zur hormonellen Stimulation in der assistierten Reproduktion werden in Kürze mehrere Biosimilars zur Verfügung stehen. Neuartige FSH-Moleküle befinden sich in der Entwicklung. Jaydess® ist ein für 3 Jahre eingesetztes kleines Gestagen-Intrauterinsystem zur Kontrazeption, das grundsätzlich auch für Nulliparae geeignet ist, wenn auch nicht in primärer Indikation.
Diskussion
Alternativen in der Behandlung des klimakterischen Syndroms sind verfügbar, mit einer neuen Risiko-Nutzen-Bewertung im Vergleich zur herkömmlichen Hormontherapie. Operative Eingriffe bei Endometriose und Myomen sind möglicherweise reduzierbar. Hormonelle Stimulation in der Reproduktionsmedizin kann individuell auf eine größere Vielfalt von Gonadotropinpräparaten abgestimmt werden. Intrauterine Kontrazeption wird auch für Frauen möglich, für die die Einlage von intrauterinen Gestagenspiralen bisher vergleichsweise schwierig war.