Erschienen in:
01.05.2014 | Originalien
Phonologische Entwicklung bei Kindern mit Cochleaimplantat(en)
verfasst von:
K. Kral, B. Streicher, I. Junge, R. Lang-Roth
Erschienen in:
HNO
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Ausgabe 5/2014
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Zusammenfassung
Hintergrund
In der Sprachentwicklung zeigen hörende Kinder verschiedene phonologische Prozesse, die zu unterschiedlichen Zeitpunkten überwunden werden. Die Prozesse stellen Vereinfachungen in der Aussprache dar. Im deutschsprachigen Raum liegen noch keine sicheren Daten vor, ob sich diese Entwicklungsschritte auch auf gehörlose Kinder mit Cochleaimplantaten (CI) übertragen lassen.
Material und Methoden
Die phonologische Entwicklung bei gehörlosen Kindern mit CI wurde mit der Psycholinguistischen Analyse kindlicher Sprechstörungen (PLAKSS) untersucht und ausgewertet (Testzeitpunkt 1 = T1, n = 33) und mit der im Jahr zuvor durchgeführten PLAKSS-Diagnostik (Testzeitpunkt 0 = T0, n = 31) verglichen.
Ergebnisse
Zu T1 war bei 76 % der Gesamtgruppe die phonologische Entwicklung nicht dem Höralter (ab Zeitpunkt der Erstanpassung gemessenes Alter) entsprechend. Die am häufigsten vorkommenden phonologischen Prozesse waren die Reduktion von Konsonantenverbindungen sowie Vorverlagerungen. Im Vergleich hatten 83 % der Probanden zu T1 weniger nicht höraltergemäße phonologische Prozesse als zu T0.
Schlussfolgerung
Die phonologische Entwicklung bei Kindern mit CI verläuft nicht höraltergemäß und strukturell anders als bei hörenden Kindern.