Erschienen in:
01.03.2015 | Pitfalls
Plasmazellmyelom im Magen?
verfasst von:
PD Dr. T. Katzenberger, O. Al-Taie, W. Fischbach, M. Eck
Erschienen in:
Die Pathologie
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Ausgabe 2/2015
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Zusammenfassung
Der Nachweis eines diffusen, kleinzelligen, lymphoiden Infiltrats in der Lamina propria mucosae, das einen ausgeprägten Epitheliotropismus zeigt und unter Ausbildung typischer lymphoepithelialer Läsionen (LEL) die Magenschleimhaut destruiert, legt die Diagnose eines extranodalen Marginalzonenlymphoms des mukosaassoziierten Gewebes (MALT-Lymphom) nahe. Durch den Nachweis einer monoklonalen B-Zell-Population mittels Immunhistochemie bzw. In-situ-Hybridisierung oder Polymerasekettenreaktion werden reaktive Läsionen im Magen ausgeschlossen. Zur Differenzialdiagnose indolenter B-Zell-Lymphome im Magen lassen sich mit dem Einsatz eines Panels von 5 immunhistochemischen Markern die chronische lymphatische B-Zell-Leukämie (Positivität für CD5 und CD23), das Mantelzelllymphom (Positivität für CD5 und CyclinD1) und das follikuläre Lymphom (Positivität für CD10 und BCL2) zuverlässig diagnostizieren. Der molekulargenetische Nachweis der rekurrenten Translokation t(11;18)(q21;q21) bzw. des API2/MALT1-Translokationsprodukts liefert weitere Informationen zum klinischen Verlauf und zur Prognose des MALT-Lymphoms des Magens.