Erschienen in:
01.03.2015 | Leitthema
Pneumonien – Wie viel Diagnostik muss sein?
verfasst von:
Prof. Dr. S. Krüger
Erschienen in:
Zeitschrift für Pneumologie
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Ausgabe 2/2015
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Zusammenfassung
Atemwegsinfektionen sind eine der häufigsten Ursachen für die Vorstellung von Patienten beim Hausarzt oder in einer Klinik. Im hausärztlichen Bereich ist es nicht einfach, ohne aufwändige Diagnostik zwischen einer Pneumonie, anderen tiefen Atemwegsinfektionen oder anderen Ursachen der Erkrankung zu differenzieren. Bei der Diagnostik im ambulanten Bereich sollte danach stratifiziert werden, ob Risikofaktoren (schwere internistische oder neurologische Begleiterkrankungen, Antibiotikavortherapie, instabiler klinischer Zustand) vorliegen. Im ambulanten Bereich sind als Diagnostik bei fehlenden Risikofaktoren die klinische Untersuchung, Bestimmung des CRB-65-Scores und Thorax-Röntgenaufnahmen sinnvoll, jedoch kein Labor und keine Mikrobiologie. Im ambulanten Bereich sollte auch an wichtige Differentialdiagnosen der ambulant erworbenen Pneumonie („community-acquired pneumonia“, CAP) gedacht werden. Bei hospitalisierten Patienten umfasst die Diagnostik die klinische Untersuchung, die Bestimmung des CRB-65-Scores, eine ausführliche Anamnese, Thorax-Röntgenaufnahme, Labor, Sauerstoffsättigung und die Entnahme von zwei Blutkulturen. Ein Legionellenantigentest im Urin und die Mikrobiologie eines purulenten Sputums sind optional. Die Entscheidung über eine stationäre Aufnahme wird durch den CRB-65-Score objektiviert. Bei hohem Risiko sollte die Aufnahme auf einer Intensivstation erwogen werden.