Erschienen in:
08.03.2022 | Polymerase-Kettenreaktion | Leitthema
Allgemeiner Aufbau und histologische Pathophysiologie der Tunica synovialis
Standardisierung histologischer Synovialisdiagnostik
verfasst von:
Prof. Dr. med. Dr. phil. Jörg Kriegsmann, Dr. Rita Casadonte, PhD, PD Dr. med. Katharina Kriegsmann, MSc., MBA
Erschienen in:
Arthroskopie
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Ausgabe 3/2022
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Zusammenfassung
Die Tunica synovialis besteht aus 3 Kompartimenten: der synovialen Deckzellschicht, dem synovialen Stroma und Lymphfollikeln, die je nach Krankheitsbild in unterschiedlicher Quantität vorliegen. Zur Standardisierung wurde ein einheitlich anwendbarer Synovitis-Score geschaffen, der eine Unterscheidung in Low-grade- und High-grade-Synovitis erlaubt. Dieses Scoringsystem wird international als Goldstandard der morphologischen Beschreibung krankhafter Veränderungen der Tunica synovialis angesehen. Im aktuellen Artikel wird insbesondere auf die Bedeutung synovialer Fibroblasten und auf nomenklatorische Probleme eingegangen. Daneben werden pathophysiologische Grundlagen diskutiert. Die moderne histopathologische Diagnostik inkludiert histochemische („periodic acid Schiff“ [PAS], Grocott, Goldner, Berliner-Blau-Reaktion, Kongorot-Reaktion nach Puchtler), immunhistochemische (zahlreiche Antikörper im Routinebetrieb) und molekulare Methoden (In-situ-Hybridisierung, Polymerase-Kettenreaktion [PCR], Next Generation Sequencing [NGS]), die in den vergangenen Jahren durch proteomische Methoden ergänzt wurden. Diese sog. „Omics“-Methoden werden dazu führen, dass zahlreiche neue Biomarker in die Diagnostik einbezogen werden.