Erschienen in:
01.10.2015 | Originalien
Polymorphismus des „brain derived neurotrophic factor“ und Erholung nach Schlaganfall
verfasst von:
Prof. Dr. J. Liepert, MD, A. Heller, MD, G. Behnisch, MD, A. Schoenfeld, MD
Erschienen in:
Der Nervenarzt
|
Ausgabe 10/2015
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Hintergrund
Die Funktionsrestitution nach einem Schlaganfall wird von vielen Faktoren beeinflusst. Insbesondere das Alter des Patienten, die initiale Ausprägung der Symptomatik, das Vorhandensein kognitiver oder neuropsychologischer Defizite zählen dazu. In dieser Studie wurde untersucht, ob ein Polymorphismus im für den „brain derived neurotrophic factor“ (BDNF) kodierenden Gen Einfluss auf die Verbesserung von motorischen Funktionen und Alltagsaktivitäten nimmt.
Methoden
Patienten mit subakutem ischämischem Hirninfarkt (n = 67) wurden zu Beginn einer stationären neurologischen Rehabilitation, nach 4-wöchiger Behandlung und 6 Monate später mittels Barthel-Index (BI) und Rivermead Motor Assessment (RMA) untersucht. Je nach BDNF-Polymorphismus im Codon 66 erfolgte die Einteilung in Gruppen (Valin [Val]/Valin, Val/Methionin[Met] oder Met/Met).
Ergebnisse
Die 3 Gruppen (Val/Val, n = 34 Patienten; Val/Met, n = 26; Met/Met, n = 7) wiesen im BI und im RMA sowohl nach 4 Wochen als auch nach 6 Monaten eine signifikante Verbesserung zum jeweils vorhergehenden Untersuchungsergebnis auf. BI und RMA waren hoch miteinander korreliert. Es gab keinen Unterschied in Bezug auf den BDNF-Polymorphismus.
Diskussion
Nach Hirninfarkt kommt es über mindestens 6 Monate zu kontinuierlichen Verbesserungen der motorischen Funktionen und der Alltagsfunktionen. Der BDNF-Polymorphismus beeinflusste diese Entwicklung nicht.