Erschienen in:
22.06.2023 | Post-COVID | Leitthema
Long‑/Post-COVID-19 bei Kindern und Jugendlichen
Wen trifft es? Was haben wir anzubieten?
verfasst von:
PD Dr. med. Nicole Töpfner, Folke Brinkmann
Erschienen in:
Monatsschrift Kinderheilkunde
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Ausgabe 7/2023
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Zusammenfassung
Hintergrund
Long‑/Post-COVID-19 ist eine Folgeerkrankung einer Infektion mit dem Severe Acute Respiratory Syndrome Coronavirus 2 (SARS-CoV-2), die bei betroffenen Kindern und Jugendlichen zu einer erheblichen Krankheitslast führt.
Fragestellung
Evidenz zur Epidemiologie, Pathogenese und therapeutischen Optionen bei Kindern und Jugendlichen ist weiterhin in Entwicklung.
Material und Methoden
In der aktuellen Übersichtsarbeit werden Informationen aus klinischen Studien, Expertenmeinungen und Leitlinien zusammengetragen.
Ergebnisse
Die Prävalenz von Long‑/Post-COVID ist aufgrund heterogener Studienergebnisse weiterhin unklar. Ältere Kinder und Jugendliche, Mädchen und im Vorfeld psychisch Belastete scheinen häufiger zu erkranken. Theorien zur Pathogenese umfassen u. a. Viruspersistenz, Autoimmunität und Mikrozirkulationsstörungen. Die klinischen Symptome sind vielfältig und können persistieren oder fluktuieren. Bislang ist kein diagnostischer Marker bekannt. Vor der Diagnosestellung müssen Differenzialdiagnosen sorgfältig abgeklärt werden. Therapeutische Optionen beinhalten je nach Leitsymptomatik Strategien wie Coping und Pacing, selten auch medikamentöse Ansätze. Diagnostik, individuelle Begleitung und Therapie können am besten in einem multidisziplinären Team erfolgen.
Zusammenfassung
Eine aufmerksame, differenzierte Abklärung von Long‑/Post-COVID-Beschwerden, gefolgt von einer individuellen Beratung und multidisziplinären Begleitung, ist für betroffene Kinder und Jugendliche elementar. Ziel sollte die Wiederteilnahme am Alltagsleben sein.