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2018 | OriginalPaper | Buchkapitel

30. Postoperative Schmerztherapie

verfasst von : Christine Meyer-Frießem, Esther Pogatzki-Zahn

Erschienen in: Praxis der Anästhesiologie

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

Zusammenfassung

Schmerz ist, laut der International Association for the Study of Pain, ein unangenehmes Sinnes- oder Gefühlserlebnis, das mit aktueller und potenzieller Gewebeschädigung einhergeht. Eine adäquate Schmerztherapie ist eine wesentliche Voraussetzung zur raschen Genesung, trägt zur Vermeidung postoperativer Komplikationen bei und soll auch eine Schmerzchronifizierung verhindern. Zudem verbessert sie den Patientenkomfort und trägt im Idealfall zu einer kürzeren Krankheitsdauer und damit zur Kostenersparnis bei. Die einzelnen Bausteine einer adäquaten Schmerztherapie sind Inhalt dieses Kapitels.
Fußnoten
1
Im ganzen Anästhesiebuch wird das deutsche Wort »peridural« verwendet. Synonym kann auch das Wort »epidural« verwendet werden, das ursprünglich aus dem angloamerikanischen Sprachraum stammt.
 
2
Zur postoperativen Schmerztherapie ist Etoricoxib nur nach Zahnoperationen zugelassen.
 
3
Schließlich wird einigen NSAR auch zugeschrieben, dass sie bei mehrwöchiger Einnahme nach Hüftendoprothesen-OP eine heterotope Ossifikation verhindern oder vermindern können. Allerdings sollte die Langzeiteinnahme von NSAR v. a. beim älteren Patienten immer sehr kritisch gesehen werden und muss sich am individuellen Risikoprofil des Patienten orientieren.
 
4
Dies sind Patienten mit einem oder mehreren der folgenden Risikofaktoren: Alter >65 Jahre, in der Anamnese gastrointestinale Ulzera oder Blutung, gleichzeitige Antikoagulation, z. B. duale Plättchenhemmung, gleichzeitige Glukokortikoideinnahme oder schwere Komorbidität.
 
5
Medikamente sind z. B. Filgrastim oder Lenograstim, Handelsnamen z. B. Neupogen oder Granocyte
 
6
Bei chronischen Schmerzpatienten mit präoperativer oraler Opioideinnahme und postoperativer Nahrungskarenz kann ggf. die Hälfte der berechneten i.v.-Dosis als kontinuierliche Hintergrundinfusion verabreicht werden. Dieses Vorgehen bleibt erfahrenen Schmerztherapeuten vorbehalten, gleichzeitig muss eine adäquate Überwachung des Patienten gewährleistet sein
 
7
Es werden ausschließlich Lidocain-2%-Ampullen zur Einzelanwendung eingesetzt, keine Mehrfachentnahmebehältnisse! Zur Erklärung: Die derzeit verfügbaren 50-ml-Ampullen zur Mehrfachentnahme enthalten ein Paraben (Methyl-4-hydroxybenzoat) als Konservierungsmittel. Parabene gehen allgemein mit einem Allergierisiko einher, außerdem sollen Parabene – wenn überhaupt – nur in ganz geringen Mengen angewendet werden
 
8
Die immer wieder geäußerte Sorge, dass die Wundinfiltration mögliche Wundinfektionen begünstigt, ist unbegründet. Lokalanästhetika sind starke Natriumkanalblocker und dadurch auch selbst antimikrobiell wirksam.
 
Literatur
Zurück zum Zitat American Society of Anesthesiologists Task Force on Acute Pain Management (2012) Practice guidelines for acute pain management in the perioperative setting. Anesthesiology 116: 248–273 American Society of Anesthesiologists Task Force on Acute Pain Management (2012) Practice guidelines for acute pain management in the perioperative setting. Anesthesiology 116: 248–273
Zurück zum Zitat Chou R, Gordon DB, de Leon-Casasola OA et al (2016) Management of postoperative pain: A clinical practice guideline from the American Pain Society, the American Society of Regional Anesthesia and Pain Medicine, and the American Society of Anesthesiologists’ Committee on Regional Anesthesia. J Pain 17: 131–157 Chou R, Gordon DB, de Leon-Casasola OA et al (2016) Management of postoperative pain: A clinical practice guideline from the American Pain Society, the American Society of Regional Anesthesia and Pain Medicine, and the American Society of Anesthesiologists’ Committee on Regional Anesthesia. J Pain 17: 131–157
Zurück zum Zitat Coxib and traditional NSAID Trialists’ (CNT) Collaboration (2013) Vascular and upper gastrointestinal effects of nonsteroidal anti-inflammatory drugs: meta-analyses of individual participant data from randomised trials. Lancet 382: 769–779 Coxib and traditional NSAID Trialists’ (CNT) Collaboration (2013) Vascular and upper gastrointestinal effects of nonsteroidal anti-inflammatory drugs: meta-analyses of individual participant data from randomised trials. Lancet 382: 769–779
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Zurück zum Zitat Herminghaus A, Wachowiak M, Wilhelm W et al (2011) Intravenöses Lidocain zur perioperativen Schmerztherapie – eine Übersicht und praktische Handlungsempfehlungen. Anaesthesist 60: 152–160 Herminghaus A, Wachowiak M, Wilhelm W et al (2011) Intravenöses Lidocain zur perioperativen Schmerztherapie – eine Übersicht und praktische Handlungsempfehlungen. Anaesthesist 60: 152–160
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Zurück zum Zitat Pogatzki-Zahn E (2011) Therapie und Prävention postoperativer Schmerzen bei chronischen Schmerzpatienten. Anaesth Intensivmed 52: 388–404 Pogatzki-Zahn E (2011) Therapie und Prävention postoperativer Schmerzen bei chronischen Schmerzpatienten. Anaesth Intensivmed 52: 388–404
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Zurück zum Zitat www.quips-projekt.de: »Qualitätsverbesserung in der postoperativen Schmerztherapie« (QUIPS) ist ein multizentrisches, interdisziplinäres Projekt zur Verbesserung der Akutschmerztherapie in operativen Krankenhäusern. Ein Internet-basiertes und automatisiertes Feedback ermöglicht ein internes und externes Benchmarking sowie eine kontinuierliche Verlaufsbeobachtung www.​quips-projekt.​de:​ »Qualitätsverbesserung in der postoperativen Schmerztherapie« (QUIPS) ist ein multizentrisches, interdisziplinäres Projekt zur Verbesserung der Akutschmerztherapie in operativen Krankenhäusern. Ein Internet-basiertes und automatisiertes Feedback ermöglicht ein internes und externes Benchmarking sowie eine kontinuierliche Verlaufsbeobachtung
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Metadaten
Titel
Postoperative Schmerztherapie
verfasst von
Christine Meyer-Frießem
Esther Pogatzki-Zahn
Copyright-Jahr
2018
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-54568-3_30

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