Erschienen in:
01.12.2012 | Originalien
Postoperative systemische Schmerztherapie
Interdisziplinäres Konzept mit elektronisch unterstützter Schmerzscoreerfassung
verfasst von:
Dr. L. Homagk, G.O. Hofmann, J. Zaage, R. Stuttmann
Erschienen in:
Trauma und Berufskrankheit
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Ausgabe 4/2012
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Zusammenfassung
Im klinischen Alltag gehören postoperative Schmerzen mit 50–85% zu den am häufigsten auftretenden Akutschmerzen, die 30–50% aller Patienten betreffen und zu einem Anstieg postoperativer Komplikationen führen können. Vom 01.07.2006 bis 31.12.2008 wurden in einer unfallchirurgischen Schwerpunktklinik die Schmerzintensität (numerische Ratingskala) der stationären Patienten durch das Pflegepersonal mehrmals täglich erfragt und dokumentiert. Vor Untersuchungsbeginn wurde ein am WHO-Schema (WHO: Weltgesundheitsorganisation) und der Schmerzintensität des jeweiligen Patienten orientiertes Schmerztherapiekonzept eingeführt. Die Auswertung der 139.342 Schmerzprotokolle ergab, dass mit der Etablierung eines anästhesiologisch geleiteten Schmerzdienstes am Operationstag und der Fortführung der postoperativen Schmerztherapie durch die unfallchirurgischen Stationsärzte sowie der Schulung des medizinischen Personals eine Reduktion der postoperativen Schmerzintensität erreicht werden konnte. Dabei trugen die ärztlichen und pflegerischen Handlungsvorgaben, eine regelmäßige Schmerzfassung sowie klare, an die Schmerzintensität des einzelnen Patienten angepasste Behandlungsleitlinien zu einer Verbesserung der Behandlung postoperativer Schmerzen bei.