Erschienen in:
01.05.2016 | Wundinfektion | Einführung zum Thema
Postoperative Wundinfektionen: Über Miasmen, Luftkeime und andere Risikofaktoren
verfasst von:
PD Dr. R. Schulze-Röbbecke
Erschienen in:
Die Anaesthesiologie
|
Ausgabe 5/2016
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Auszug
Kaum eine andere Infektion blickt auf eine so lange und verschlungene Geschichte zurück und kaum eine andere Infektion ist bis heute von so vielen Mythen umrankt wie die postoperative Wundinfektion. Noch bis weit ins 19. Jahrhundert hinein war eine Wundinfektion nicht die Ausnahme, sondern die zu erwartende Folge einer Operation. Hatte der Patient Glück, entleerte sich aus der Wunde der schon zu Galens Zeiten als „gut und lobenswert“ betrachtete und wahrscheinlich meist durch
Staphylococcus aureus verursachte, dickflüssige, gelbliche Eiter (
pus bonum et laudabile) und blieb die Infektion auf das Operationsgebiet beschränkt. In weniger günstigen Fällen führte die Operation zu Erysipel, Gangrän, Sepsis oder Tetanus und letztlich meist zu einem qualvollen Tod [
1]. …