Erschienen in:
01.03.2012 | HNO
Posttraumatische Gleichgewichtsstörungen
Diagnostik und Therapie
verfasst von:
Prof. Dr. A. Ernst, S. Wieland, D. Basta
Erschienen in:
Trauma und Berufskrankheit
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Ausgabe 1/2012
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Zusammenfassung
Im vorliegenden Beitrag werden in einer retrospektiven Analyse von 94 berufsgenossenschaftlich Versicherten aus den Jahren 2005–2008 die stationären Behandlungsverläufe und das therapeutische Outcome posttraumatischer Gleichgewichtsstörungen beschrieben. In 59% der Fälle bestand eine einzelne Gleichgewichtsstörung, bei den übrigen Patienten fanden sich ≥2 parallel oder sequenziell. Neben primären, d. h. sofort aufgetretenen, Schädigungen mit guter Prognose fanden sich bei 35% sekundäre, d. h. später, im Intervall aufgetretene/bemerkte Störungen mit schlechterer Prognose. Entscheidend für die Heilverfahrenssteuerung ist nach unseren Daten eine Verkürzung der Zeitabschnitte bis zur Vorstellung der Versicherten in einer spezialisierten Einrichtung zur Abklärung. Hierin liegt mit Blick auf die Steuerung des Heilverfahrens derzeit das größte Problem, da Gleichgewichtsstörungen mit ihren scheinbar unspezifischen Patientenangaben fehlgedeutet werden können (Übersehen der „yellow flags“). Die HNO-Klinik des ukb (Unfallkrankenhaus Berlin) bietet für diese Patienten seit kurzem eine spezialisierte Gleichgewichtstherapie an, die sowohl eine hochspezialisierte Abklärung als auch Therapieoptionen umfasst.