Erschienen in:
01.01.2005 | Leitthema
Präoperative Punktionszytologie beim Schilddrüsenkarzinom
verfasst von:
PD Dr. M. Tötsch, B. Quadbeck, R. Görges, K. W. Schmid
Erschienen in:
Die Onkologie
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Ausgabe 1/2005
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Zusammenfassung
Die Punktionszytologie/Feinnadelaspiration (FNA) ist derzeit die verlässlichste diagnostische Methode zur präoperativen Evaluation von Knoten der Schilddrüse. Sie ist kosteneffektiv und bietet in der Metaanalyse eine Sensitivität von 83% und eine Spezifität von 92%. Die FNA der Schilddrüse ist in 70% der Untersuchungen diagnostisch, in 20% unklar oder verdächtig und in 10% der Fälle diagnostisch nicht verwertbar. Die Rate falsch-negativer Befunde beträgt weniger als 5%, die falsch-positiver Befunde unter 3%. Die Diagnose eines papillären, medullären und anaplastischen Karzinoms stellt im Regelfall kein Problem dar; insbesondere in zellarmen Punktaten oder bei gleichzeitig bestehender Entzündung kann aber auch bei diesen Tumoren die definitive Diagnose nicht immer möglich sein. Es muss mit Nachdruck darauf hingewiesen werden, dass die zytologische Unterscheidung eines (minimal-invasiven) follikulären Karzinoms von Adenomen nicht möglich ist. Die FNA der Schilddrüse (und ggf. deren Wiederholung) ist als unabdingbare Standarddiagnostik vor der Operation von kalten Knoten zu fordern.