Erschienen in:
01.03.2015 | Übersichten
Primäre humane Demodikose
Eine Erkrankung sui generis
verfasst von:
C.-K. Hsu, A. Zink, K.-J. Wei, E. Dzika, G. Plewig, Prof. Dr. W. Chen
Erschienen in:
Die Dermatologie
|
Ausgabe 3/2015
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Humane Demodexmilben (Demodex folliculorum und Demodex brevis) sind einzigartig in ihrer Eigenschaft, als obligat humane Ektoparasiten lebenslang Haartalgdrüseneinheiten besiedeln zu können, ohne in der Mehrzahl der Fälle eine Immunantwort des Wirts auszulösen. Dabei ist die Art der Symbiose zwischen Mensch und humanen Demodexmilben weiterhin unklar, während die Pathogenität der humanen Demodexmilben bei zahlreichen entzündlichen Hauterkrankungen heute immer besser verstanden wird. Bei der primären humanen Demodikose handelt es sich um eine Hauterkrankung sui generis, die nicht mit lokaler oder systemischer Immunsuppression assoziiert ist. Die Diagnose ist oftmals unterschätzt, und eine Abgrenzung zu Follikulitiden, papulopustulöser Rosazea und perioraler Dermatitis kann oft nicht einfach sein. Abhängig von der Morphologie und dem Entzündungsgrad kann die klinische Manifestation der primären humanen Demodikose in Demodicosis spinulosa bzw. papulopustulosa, nodulocystica, crustosa oder fulminans eingeteilt werden. Ein Behandlungserfolg kann nur durch den Einsatz von Akariziden/Arachidiziden erreicht werden, wobei effektive Dosis, optimales Therapieregime und antimikrobielle Resistenzen noch erarbeitet werden müssen.