Klin Monbl Augenheilkd 2013; 230(06): 551
DOI: 10.1055/s-0033-1356693
Editorial
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Bürgerversicherung: Gut gemeint ist nicht gut gemacht

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Publikationsdatum:
02. September 2013 (online)

 

Ob es uns gefällt oder nicht: Wir müssen uns der Diskussion stellen – im Falle eines Wahlsiegs von Rot/Grün könnten die Weichen für die von vielen ungeliebte Bürgerversicherung gestellt werden. Der Bundesverband niedergelassener Fachärzte, BVNF, sieht bei Einführung der Bürgerversicherung bei gleichzeitigem Wegfall der PKV viele fachärztliche Praxen in ihrer Existenz bedroht und spricht von der Bürgerversicherung als "Totengräber der Versorgerpraxen". Den Grund für den Niedergang der Versorgerpraxen sieht Dr. Bärtl, 1. Vorsitzender des BVNF in der "kalten Enteignung und Einverleiben der Privatversicherten". Für manche Facharztgruppen müsse mit Einbußen bis zu 45% gerechnet werden. Tatsächlich ist die Quersubventionierung der GKV durch die PKV völlig unstrittig und es ist geradezu paradox, dass man nicht etwa die fußlahme GKV abschaffen will, die ihre Versicherten nur unzureichend versorgen kann, sondern die PKV, bei der Prinzipien wie Kostentransparenz und ordentliche Versorgung der Mitglieder im Vordergrund stehen.