Erschienen in:
01.12.2015 | Leitthema
Prognosefaktoren gynäkologischer Malignome
verfasst von:
PD Dr. M. T. v. Mackelenbergh, Prof. Dr. C. Mundhenke
Erschienen in:
Die Gynäkologie
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Ausgabe 12/2015
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Zusammenfassung
Prognostische und prädiktive Faktoren sollen bei der Primärdiagnose, aber auch beim metastasierten Mammakarzinom dazu beitragen, auf die jeweilige Erkrankungssituation und Patientin „zugeschnittene“ Therapiemaßnahmen auszuwählen. Prognose bedeutet die Vorhersage des Rückfallrisikos oder Sterberisikos nach Diagnosestellung. Die klinisch-pathologischen Faktoren (Tumorgröße, Nodal, Hormonrezeptorstatus, Grading, Lymphangioinvasion, zirkulierende Tumorzellen) sind gut als Prognosefaktoren validiert. Neue Multigenassays ergeben eine zusätzliche prognostische Einschätzung, sind aber als prädiktive Marker nicht hinreichend validiert; sinnvoll könnte die Kombination mit klinisch-pathologischen Faktoren und Proteintests sein. Insbesondere könnten Patientinnen profitieren, bei denen allein aufgrund der klinisch-pathologischen Faktoren eine adjuvanten Systemtherapie nicht eindeutig zu empfehlen ist. Beim Ovarialkarzinom sind die klinisch-pathologischen Faktoren (Stadium, Tumorrest, Grading, Alter, Allgemeinzustand) von entscheidender Bedeutung. Die BRCA-Testung ist bei Patientinnen mit platinsensiblen Rezidiven besonders relevant, da Mutationsträgerinnen entscheidend vom Einsatz der PARP-Inhibitoren profitieren. Die Prognose des Endometriumkarzinoms wird neben den klinisch-pathologischen Parametern erheblich durch den histologischen Subtyp bestimmt. Es gilt, künftig Mutationsanalysen und Multigenassays auch für die gynäkologischen Tumoren zu etablieren, um die Therapieoptionen zu verbessern.