Erschienen in:
01.12.2014 | Originalien
Prostatakarzinom in der Routineversorgung
Gesundheitsbezogene Lebensqualität nach stationärer Behandlung
verfasst von:
S. Henninger, S. Neusser, C. Lorenz, E.M. Bitzer
Erschienen in:
Die Urologie
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Ausgabe 12/2014
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Zusammenfassung
Hintergrund
Zur Therapie des Prostatakarzinoms (PCA), der häufigsten Krebserkrankung bei Männern, stehen verschiedene Optionen zur Verfügung. Informationen zur gesundheitsbezogenen Lebensqualität (gLQ) aus der Routineversorgung können zur Patientenaufklärung und Unterstützung der informierten Entscheidung genutzt werden. Die Kenntnis von Einflussfaktoren auf die gLQ bietet zudem Ansatzpunkte für die Weiterentwicklung der Versorgung.
Material und Methoden
Befragt wurden 1165 Versicherte einer Krankenkasse mit einem Krankenhausaufenthalt wegen PCA (ICD C61) ca. 14 Monate nach Entlassung. Die gLQ (EORTC QLQ-C30 V3.0) und krankheitsspezifische Symptome (PSM) wurden schriftlich erhoben und mit pseudonymisierten Abrechnungsdaten der Krankenkasse verknüpft. Einflussfaktoren wurden mittels logistischer Regression geprüft.
Ergebnisse
Antworten von 825 Männern (mittleres Alter 67,6 Jahre, 80 % mit radikaler Prostatektomie behandelt) stehen zur Auswertung zur Verfügung (Rücklauf 70,8 %). Im Vergleich zur Referenzbevölkerung bestehen Beeinträchtigungen der gLQ v. a. in Bezug auf die Rollen- und soziale Funktionalität. Die prostataspezifischen Beschwerden variieren je nach Behandlungsstrategie, wobei eine nervenschonende Operationstechnik die Wahrscheinlichkeit von erektiler Dysfunktion reduziert. Weitere protektive Faktoren sind keine vorbestehenden Begleiterkrankungen sowie jüngeres Alter.
Diskussion
Auswirkungen eines PCA auf die gLQ variieren nach Alter, Begleiterkrankungen und Behandlungsform. Dies sollte in Aufklärungsgesprächen berücksichtigt werden.