Erschienen in:
01.09.2015 | Leitthema
Psychische und psychosomatische Probleme im Jugendalter
Grundlagen, Grundsätze und erste Schritte des Beziehungsaufbaus
verfasst von:
Dr. A. Kamper
Erschienen in:
Monatsschrift Kinderheilkunde
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Ausgabe 9/2015
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Zusammenfassung
Der Beitrag beschreibt Grundlagen, Grundsätze und erste Schritte des Beziehungsaufbaus mit Jugendlichen mit psychischen und psychosomatischen Problemen aus der Perspektive einer auf psychosomatische Erkrankungen spezialisierten Institution. Die aufsuchenden Jugendlichen leiden häufig an somatoformen Beschwerden, unter Ängsten, körperlichem und psychischem Leistungsabfall, Appetit- und Schlafstörungen, Essstörungssymptomen, einschließlich Körpergewichtsverlust, und kommen mitunter unfreiwillig aufgrund ihrer „Verweigerungshaltung“, die schulische oder berufliche Verpflichtungen betrifft. Die Bedeutung des Zusammenwirkens von Risiko- und Schutzfaktoren wird im Praxisalltag rasch erkennbar. Zumeist stehen mehreren zusammenwirkenden Risikofaktoren nur wenige oder keine Schutzfaktoren gegenüber, oder es konnten vorhandene Resilienzfaktoren umständehalber nicht aktiviert werden. Zu den Grundvoraussetzungen, um mit Jugendlichen ins Gespräch zu kommen, zählen eine passende Räumlichkeit, wertschätzender Umgang, Einfühlungsvermögen, ausreichend Zeit, um Vertrauen aufbauen zu können, und professioneller Umgang mit sensiblen Inhalten. Die kommunikative Kompetenz für die jugendfachärztliche Gesprächsführung mit problembehafteten Jugendlichen und deren Eltern gilt es, in Aus- und Weiterbildungen zu erwerben, in die Praxis einfließen zu lassen und professionell begleitet zu reflektieren (Balint-Gruppen, Supervision).