Erschienen in:
01.09.2014 | Originalien
Psychodynamische Kurzzeittherapie bei dependenter und vermeidender Persönlichkeitsstörung
verfasst von:
Dr. Eva Neumann, Dipl.-Psych., Catrin Kanyi, Marc-André Wulf, Wolfgang Tress
Erschienen in:
Die Psychotherapie
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Ausgabe 5/2014
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Zusammenfassung
Obwohl dependente und vermeidende Persönlichkeitsstörungen in klinischen Stichproben häufig zu finden sind, gibt es bislang nur wenige Studien, in denen die Wirksamkeit psychotherapeutischer Strategien bei diesen beiden Persönlichkeitsstörungen untersucht wurde. In der vorliegenden Studie wurde überprüft, ob die psychodynamische Kurzzeittherapie nach dem Modell des zyklisch-maladaptiven Beziehungsmusters (CMP) die psychische Beeinträchtigung bei Patienten mit der Diagnose einer dependenten oder einer vermeidenden Persönlichkeitsstörung reduzieren kann. Die Datenerhebung erfolgte mit einer Skala zur Selbsteinschätzung (Symptom-Checklist, SCL) und Experten-Ratings durch Therapeuten [Global Assessment of Functioning (GAF) Scale und Beeinträchtigungsschwere-Score (BSS)]. Zwanzig Patienten durchliefen eine aus 25 Sitzungen bestehende ambulante Therapie. Die psychische Beeinträchtigung reduzierte sich signifikant vom Anfang bis zum Ende der Therapie; darüber hinaus blieb diese Reduktion im Zeitraum von 2 Jahren nach Beendigung der Therapie erhalten. Die Befunde zeigen, dass die psychodynamische Kurzzeittherapie bei Patienten mit dependenten oder vermeidenden Persönlichkeitsstörungen zu einer anhaltenden Verbesserung der psychischen Gesundheit führen kann.