Erschienen in:
01.02.2014 | Trends und Medizinökonomie
Qualitätssicherung an der Schnittstelle zwischen Anästhesie und Transfusionsmedizin
verfasst von:
Dr. R.M. Waeschle, MaHM, P. Michels, M. Jipp, S. Riech, T. Schulze, C.E. Schmidt, M. Bauer
Erschienen in:
Die Anaesthesiologie
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Ausgabe 2/2014
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die aktuelle Situation in Krankenhäusern ist geprägt durch finanzielle Engpässe bei gleichzeitig steigenden Ansprüchen an Qualität und Sicherheit. Die operative Schnittstelle zwischen Anästhesie und Transfusionsmedizin betrifft beide Faktoren.
Ziel der Arbeit
Zur Beurteilung der Prozessqualität dieser operativen Schnittstelle an der Universitätsmedizin Göttingen wurde eine detaillierte Analyse durchgeführt. Ziel dieses Projekts war es, die entsprechenden Abläufe und Verantwortlichkeiten an dieser Schnittstelle zu überarbeiten, damit die identifizierten Schwachstellen zu beseitigen und das Optimierungspotenzial bei der Bereitstellung von Blutprodukten zu realisieren.
Material und Methode
Es erfolgten die Erstellung einer datenbankbasierten EDV-Lösung, die klare Definition der Verantwortlichkeiten für die verschiedenen Arbeitsabläufe und die schriftliche Fixierung dieser Festlegungen in einer Verfahrensanweisung. Um die notwendige Transparenz zu gewährleisten, wurde ein regelmäßiges Berichtswesen an die chirurgischen Fachabteilungen etabliert. Außerdem erfolgte die kontinuierliche Weiterentwicklung des Blutbereitstellungsstandards auf Basis der elektronischen Berichtdaten.
Ergebnisse
Durch oben genannte Maßnahmen konnte die Rate von bereitgestellten zu transfundierten Blutprodukten von 43,1 auf 55,7 % gesteigert werden. Die Einhaltung des Blutbereitstellungsstandards verbesserte sich innerhalb der ersten 18 Monate kontinuierlich von 60,3 auf 92,3 %. Die Rate bereitgestellter Blutproduktelieferungen ohne nachfolgende Operation konnte von 9,0 auf 4,6 % reduziert werden. Aufgrund dieser Optimierung wurden die Bereitstellungskosten in der innerbetrieblichen Leistungsverrechnung von 9406 € auf 3544 € verringert.
Schlussfolgerung
Die beschriebenen Maßnahmen sind geeignet, die Qualität und Patientensicherheit kosteneffektiv zu verbessern. Die im vorliegenden Beitrag vorgestellten Optimierungsmaßnahmen können an anderen Krankenhäusern nach individueller Anpassung an die dortigen Gegebenheiten zur Steigerung von Qualität und Sicherheit zur Anwendung kommen.