Erschienen in:
01.07.2007 | Originalien
Qualitätssicherung interdisziplinärer Polytraumaversorgung
Möglichkeiten und Grenzen retrospektiver Standarderfassung
verfasst von:
Dr. M.T. Hirschmann, K.-N. Uike, M. Kaufmann, R. Huegli, P. Regazzoni, T. Gross
Erschienen in:
Die Anaesthesiologie
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Ausgabe 7/2007
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Zusammenfassung
Hintergrund
Inwieweit kann die Auswertung standardmäßig erhobener Patienten- und Krankenhausdaten einen Behandlungsvergleich mit anderen Erhebungen gestatten?
Material und Methoden
Es wurde eine retrospektive Analyse epidemiologischer und klinisch-technischer Parameter aller Mehrfachverletzten [Injury Severity Score (ISS)>15] einer Zentrumsklinik (n=172; Zeitraum: 01.01.1997–31.12.1999) bezüglich der Ablauforganisation und des Outcome (p<0,05) durchgeführt.
Ergebnisse
Die Hospitalisationsletalität betrug 22% [n=38; erwartete Trauma-Injury-Severity-Score- (TRISS-)Letalität 29%]. Univariat signifikante Kriterien für schlechteres Outcome: Alter >74 Jahre, Hypotension, initial verminderte Hämoglobin- und Quick-Werte, verminderte Glasgow Coma Scale (GCS) sowie Anzahl erhaltener Blutkonzentrate. Eine Gegenüberstellung der erhobenen Daten mit der zeitgleichen prospektiven Multizenterstudie der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) bestätigte die Ergebnisse bezüglich des Ablaufs und des Outcome.
Schlussfolgerung
Die interdisziplinäre retrospektive Datenauswertung ist unter Fokussierung auf prognoserelevante und routinemäßig erhobene Parameter eine praktikable sowie aussagefähige Alternative zu prospektiven Erfassungen und ermöglicht eine erste qualitative Standortbestimmung.